Ich meine mit Kommunikation die Mitteilung etwas Gemeinten, bewusst oder unbewusst. Man kann nicht nicht kommunizieren, aber dieses 'man' setzt ein Subjekt vorraus, oder zumindest ein handelndes Wesen.
Dann gehst du von einer falschen Definition von "Kommunikation" aus. Mein Computer muss mit vielen anderen Computern kommunizieren, damit du am Ende diese von mir geschriebenen Buchstaben auch auf deinem Computer lesen kannst. Und was der
Sender einer Botschat gemeint hat ist nur all zu oft etwas anderes, als das, was der Empfänger als "vermutlich gemeintes" versteht.
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So ist in meiner Betrachtungsweise ein Schild Träger von Information, ein Mittel zur Kommunikation. Es kommuniziert aber nicht selbst, denn es hat kein selbst das etwas meinen kann.
Ein Träger von Information ist zum Beispiel eine Diskette, oder ein Memorystick, meinetwegen auch ein Heft oder ein Buch.
Es gibt natürlich auch Menschen, die sehen in einer Diskette nur einen 3D-Druck des "Speichern"-Icon, und keinen Datenträger.
Ein Schild sendet eine Botschaft aus, und damit kommuniziert dieses Schild. Und sei die Botschaft nur: "Du kannst nicht durch das Schild durch laufen" wenn es in deinem Weg steht, sondern musst drum herum gehen (oder es weg reissen). Ein kleines schwarzes "X" in einem roten Dreieck kann sehr sehr unterschiedlich interpretiert werden, erst die Verkehrserziehung erklärt vielen von uns, daß es für "Hier gilt rechts vor links" stehen soll.
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Kommunizieren tuen die Instanzen, die das Schild nutzen. Es planen, aufstellen, es lesen, befolgen oder auch nicht. Für das, was du beschreibst, finde ich das Wort Interaktion passender.
Es ist sicher auch einiges an Kommunikation nötig, um ein Schild zu planen, und aufzustellen. Und auch jede Menge Interaktion. Doch kommunizieren kann das Schild von ganz alleine., einfach nur dadurch, daß es steht, wo es steht.
Interaktion geht über Kommunikation hinaus, Interaktion ist nicht möglich ohne Kommunikation. Und das, was du beschreibst, ist eben Interaktion, und nicht nur Kommunikation.
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Aber Begriffe sind, speziell in Alltagssprache, unscharf und wir meinen vielleicht einfach unterschiedliche Konzepte damit.
Absolut, ja. Und oft genug werden Begriffe, für die es eine allgemein anerkennte Definition gibt, dennoch abweichend verwendet und verstanden.
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Ich ja auch kein Problem an sich damit, Chatbots zu benutzen. Für mich ist es persönlich einfach die vermeintlich soziale Interaktion, mit der ich nicht zu recht komme. Ich kann genauso verstehen, wenn andere damit kein Problem haben und einen Wert für sich draus ziehen können. Meine Betrachtungsweise ist da auch sicherlich ziemlich durch meine individuelle Prägung motiviert.
Hier kommen wir zu Pudels Kern. Ob man einen Chatbot als "sozial" bezeichnen mag, oder nicht, daran kann man sich herrlich reiben. Ich für meinen Teil würde das nicht so sehen wollen, da Sozialbeziehungen definitorisch Interaktion unter Lebewesen erfordern, und ich mich nicht der Illusion hingeben möchte, mit dem Programmierer des Chatbot zu interagieren.
Für mich persönlich sind chatbots bisher reine Spielzeuge. Ich kann zum Zeitvertreib ein paar Runden "Minesweeper" spielen, oder eben ein paar Textzeilen in einen Chatbot kloppen. Der Wert ist ungefähr der gleiche.
Aber mal sehen, was daraus wird.
Früher habe ich auch das Internet in seiner Gesamtheit, als ein einziges, riesiges, und vollkommen nutzloses "Spielzeug" angesehen. OK, das waren noch die Zeiten, da man sich noch mit Hilfe eines Modems erst einmal "Einwählen" musste, um "online zu gehen" Inzwischen hat sich halt einiges getan.