Beiträge von Carpediem

    Sic!

    Du hast natürlich Recht. Das, was ich da geschrieben habe, ist nur ein sehr, sehr grober Abriss dessen, was eine Rolle spielt und es tangiert das Thema auch mehr auf Unterhaltungsebene.


    Was der Auslöser oder der Trigger bei dem Einzelnen ist, ist - Gott sei Dank! - bei jedem Menschen unterschiedlich. Und über die Persönlichkeit ist - wie Du richtig festgestellt hast - damit noch überhaupt nichts ausgesagt! Auch nicht darüber, dass es ja auch Menschen gibt, die auf BMI von 39 und mehr stehen, oder auf z.B. deutlich ältere Menschen oder sonstige, morphologische Besonderheiten- und diese trotzdem als schön empfinden.


    Diesen Aspekt zu berücksichtigen war aber auch nicht meine Absicht. Das Gesamtthema ist viel zu umfangreich, als das es sich auch nur andeutungsweise in so einem "Pamphlet" erfassen oder erläutern ließe. "Interessant" finde ich z.B. auch Arachnoiden und Wildtierkrankheiten. "Schön" empfinde ich trotzdem weder das eine, noch das andere! ;)


    Daher auch der recht einseitig gewählte Titel, um quasi das Vergrößerungsglas nur einmal kurz auf diesen Teilaspekt zu richten. Ich beschäftige mich schon seit vielen Jahren mit der Thematik, auch z.B. durch PET- Analysen, um herauszubekommen, was da in dem Moment in unserem Oberstübchen so alles abläuft. Die Möglichkeiten und die Techniken, die da zur Verfügung stehen, werden in den letzten Jahren immer besser. Das Problem ist aber das gleiche geblieben: Wie interpretiert man die zur Verfügung stehenden Daten? Und da gehen - wie sollte es auch anders sein - die Meinungen stark auseinander.


    Insofern noch einmal Danke für Deinen wichtigen Einwand!

    Kennst Du das? Nein, ich muss heute im Zuge des Gender- und Sexismus- Wahn etwas weiter ausholen: Ich gehe also davon aus, Du bist Mann, Frau, oder irgendetwas dazwischen. Jedenfalls stehst Du auf Menschen, mit weiblichen Attributen, meinetwegen auch dann, wenn sie einen Penis zwischen den Beinen tragen. Also zumindest mir geht es so, dass mich bei einem attraktiven Menschen mit überwiegend weiblichen Attributen ein Penis überhaupt nicht stören würde; vielleicht sogar eher im Gegenteil. Ich muss gestehen, dass ich bisher so einen Menschen leider nicht kennengelernt habe. ;(


    Aber zurück zur Ausgangssituation: Also, Du siehst so jemanden und was denkst Du? Vielleicht „Ah, ja, eine junge Frau. Nett.“ Was heißt das tatsächlich: Sie ist jung, liegt vom BMI unter 39, hat ein halbwegs symmetrisches Gesicht, sieht also nicht unbedingt wie Frankenstein oder Onkel Fester von der Addams- Family aus. Und wer weiß? Vielleicht bräuchte man nicht einmal ein paar Bierchen, um sie als mögliche Austrägerin der eigenen Brut in Frage kommen zu lassen. Eben eine nette Erscheinung, bei der man sicher nicht abgeneigt wäre, sollte sich die Gelegenheit ergeben.


    Dann kennst Du sicher auch die Situation, wo Du einen Menschen siehst und in dem Moment gibt es unter der Schädelplatte nur eine kurze, dumpfe Explosion, die die Augäpfel ein wenig aus ihren angestammten Höhlen treiben, Dich den Mund zum Druckausgleich öffnen lassen und allenfalls so etwas wie ein „WOW!“ von Deinen Stimmbändern sich zu lösen in der Lage ist.


    Der normale Mann fängt für gewöhnlich an dieser Stelle an zu sabbern und dämlich zu grinsen, da einem geöffneten Ventil gleich sämtliche Blutreserven in die unteren Körperregionen umgeleitet werden. Gewisse Schwellkörper machen ihrem Namen alle Ehre und das Gehirn verblasst aufgrund der Unterversorgung, fährt also sozusagen nur mit einem Notprogramm, was der Steuerung der Augen und der Aufrechterhaltung des aufrechten Ganges dienen.


    Darunter leidet dann auch ein wenig der Realitätsbezug und man(n) ist so durchaus der Ansicht, dass dieses engelsgleiche, wunderschöne Geschöpf, diese Elfe ohne Flügel mit den unglaublich langen Beinen nur darauf wartet, sich mit einem Pavian oder einem Hobbit zu paaren. Die letzten Kommandos der grauen Gehirnsülze lauten daher auch: Brust raus! Bauch einziehen! Schulter hochziehen und mit kräftigen Trommelgeräuschen auf den Brustkorb klar machen, wer hier der Chef ist und über den zweifellos geilsten Gen- Satz verfügt. Und das in der Hoffnung, dann folgenden Satz zu vernehmen: „Oh bist du stark, du großer, großer Goliath! Soll ich dir einen runterholen?


    Wie gesagt, der Realitätsbezug leidet ein wenig… „Äh, ich, äh, ich meine Du, wir, bist, äh, hättest du Lust, ich, äh… ich bin der, äh, Klaus, Klaus…oder so...“ Frauen kennen diese sinnlose Aneinanderreihung von Konsonanten und Wörtern schon und sind auch in der Lage, dieses Gestammel weitestgehend zu deuten. Zumindest können sie dies besser, als der Verursacher der Geräusche.


    Joh! Jetzt will er mich am liebsten ficken!“


    Aus eigener Anschauung muss ich aber auch zugeben, dass die Herausstellung der eigenen, intellektuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten in den meisten Fällen auch nicht gerade zielführend ist: Als ich ein einleitendes Gespräch über Chemolumineszenz unter Einsatz von Formaldehyd und Hexamethylenteramin führen wollte, wurde dies nur mit Verständnislosigkeit gestraft. Ich versucht es dann noch einmal mit einer Diskussion über den Satz des Fermat, gab aber nach einem deutlichen „Hä?“ auf. Ich dachte noch so: Na ja, Naturwissenschaften sind nun mal nicht jedermanns / jederfraus Sache. Neuer Versuch: „Konichwa, watashi no namae wa Helmut desu!“ "???" Nein, auf einem neusprachlich- humanistischem Gymnasium war sie offensichtlich auch nicht. Damit war die Chance vertan und die hohen Wangenknochen wandten sich ab. >seufz<


    Es ist manchmal aber auch wirklich schwer, oder? Und ausgerechnet dann, wenn man einer Frau begegnet, mit der man sich in den nächsten 20 Jahren ohne Unterbrechung nur noch paaren möchte, versagt alles, was man einmal gelernt – oder sich für solche Fälle zurechtgelegt hat.


    Ich rede also von einer weiblichen, absoluten Schönheit!


    Gibt es so etwas überhaupt? Oh ja! Es sind sicher nicht viele Menschen, auf die solche Attribute zutreffend sind, aber jeder erkennt sie, wenn sie vor einem steht.


    Was aber ist Schönheit?


    Ich fürchte, da müssen wir wieder einmal ein wenig in die Vergangenheit schauen.


    Der Begriff der Schönheit hängt ganz eng mit dem berühmten, ersten Eindruck zusammen. Dieser erste Eindruck versetzt uns auch heute noch in die Lage, Situationen und möglicherweise damit verbundene Gefahren möglichst schnell zu erkennen bzw. wahrzunehmen. Der geschulte Blick unserer Vorfahren ermöglichte es ihnen schließlich auch, schnell zu erkennen, ob eine potentielle Mutter meiner Kinder gesund ist und damit überhaupt in der Lage sein wird, gesunden Nachwuchs auf die Welt zu bringen.


    An der Funktionsweise des ersten Eindrucks hat sich bis heute nicht viel verändert; wir sind immer noch mit dem gleichen Verhaltensprogramm ausgestattet, wie unsere Vorfahren vor meinetwegen 40.000 Jahren. Probleme ändern sich natürlich, wenn es – wie heute - z.B. keine Smilodons als Gefahrenquellen mehr gibt. Auch achte ich bei einer potentiellen Partnerin weniger darauf, dass sie einen möglichst dicken Bauch hat, um bei einer Hungersnot sich trotzdem noch um den gemeinsamen Nachwuchs kümmern zu können. Wie gesagt, die Anforderungen ändern sich mit der Zeit.


    Und heute interessieren mich mehr die ebenmäßigen Gesichtszüge, also das Verhältnis zueinander von Augen, Nase, Mund, Kopflänge und Kopfbreite, die dem berühmten „goldenen Schnitt“ entsprechen sollten. Nein, dies hat ausnahmsweise nichts mit Urin zu tun! Heute interessiert mehr die Höhe der Wangenknochen, der Farbton und die Feinporigkeit der Haut, Brust, Hüfte, Po, Beine und das vermutliche Kampfgewicht. Wenn dann noch die Stimme sympathisch ist und die Pheromone (die Geruchsstoffe, die wir nur unbewusst wahrnehmen können) stimmen, dann macht es eben Peng!


    All das benötigt der Mensch, um Schönheit z.B. auch in der Kunst überhaupt wahrzunehmen und bewerten zu können. Daraus hat sich dann erst im Laufe der Generationen so etwas wie ein geschultes Auge für Kunst und Schönheit entwickelt, losgelöst von der Notwendigkeit der Fortpflanzung. Also ist es in meinen Augen das natürlichste der Welt, wenn zwei der wichtigsten Fähigkeiten die der Fortpflanzung dienen, zusammenspielen: Das Erkennen von Schönheit (= Platzhalter für Gesundheit) und das Erkennen eines potentiell geeigneten Geschlechtspartners! (Natürlich sehr stark vereinfacht!)


    Schönheit ist in meinen Augen wie Kunst: Ein schönes Bild fesselt mich sofort und man ist sofort begeistert. „Haben will!“ Durchzuckt es mich dann oft- bis ich den Preis höre. Nun ja, manchmal folgt die Ernüchterung auf dem Fuß- so wie mir dies ja auch im Zwischenmenschlichen oft passiert ist… Wenn diese spontane Begeisterung bei einem Bild nicht eintritt, dann ist es mir auch völlig egal, wie bedeutend der Maler ist oder welchen Wert das Kunstwerk repräsentiert. Es interessiert mich nicht mehr! Und auch bei längerer Betrachtung und intensivsten Erläuterungen wird sich an meiner Einstellung zu dem Bild nichts mehr ändern.


    So geht es mir auch bei der Schönheit einer Frau: Entweder bin ich Feuer und Flamme innerhalb von Sekundenbruchteilen, oder es ist eben eine bekannte oder unbekannte weibliche Person und wird dies auch immer bleiben. Wobei es sich durchaus auch um eine attraktive Frau handeln kann! Aber es fehlt eben diese Initialzündung, die bei mir sofort zu einem Hormonsturz mit den oben genannten Folgen führt. Natürlich gibt es auch hier nicht nur schön, und nicht schön, sondern eine große Bandbreite mit fließenden Übergängen. Liebe auf den zweiten Blick? Halte ich für Blödsinn. Auf den zweiten Blick spielen in der Regel andere Fragen oder Entscheidungsgrundlagen eine Rolle.


    Ich habe oft versucht herauszufinden, was es denn nun eigentlich ist, was mich eine Frau, die ich gerade zum ersten Mal sehe, sofort als attraktiv und sexy einzustufen veranlasst. Aber so oft ich dies versucht habe zu analysieren, es ist mir immer nur sehr unvollkommen gelungen. Und dass, obwohl ich mit der Materie mehr als nur peripher vertraut bin. Ich bin davon überzeugt, dass es sich hierbei um einen der kompliziertesten Prozesse handelt, die in unserem Stammhirn ablaufen! Einige Faktoren erscheinen mir zwangsläufig und schlüssig zu sein, andere bleiben wohl verborgen: Ebenmäßigkeit und Symmetrie der Gesichtszüge spielen eine Rolle, eine gewisse Fremdartigkeit, die wir ja unbewusst immer bestrebt sind, zu finden, damit unsere Gen- Sätze nicht zu ähnlich sind und wir uns nicht versehentlich mit Verwandten verpaaren (hier spielen daher auch die bereits erwähnten Pheromone eine entscheidende Rolle), die Proportionen (hier beginnen aber auch schon die individuellen Unterschiede zu greifen, die den einen auf dicke Brüste oder gar Milchkannen stehen lassen und den anderen eher auf eine knabenhafte Gestalt).


    Gestik, Mimik und Stimme könnte man noch erwähnen. Aber an all den erwähnten Kriterien lässt sich nicht erklären, wie der Entscheidungsprozess in unserem Kopf innerhalb von einer Sekunde oder gar Sekundenbruchteilen alle Berechnungen abgeschlossen hat und zu dem eindeutigen Ergebnis kommt: „Wow! Sexy! Gefällt mir sehr!“ Oder eben: „Ah ja, eine Frau...“


    Wie bereits eingangs geschrieben, argumentiere ich hier aus der Sicht eines Mannes. Natürlich ließe sich der gesamte Text – mit marginalen Änderungen - auch auf die Sichtweise einer Frau drehen. Ich habe mir aber eben erlaubt aus der Sicht eines Mannes zu schreiben, da ich mich selbst als ein solcher empfinde und auch bezeichnen würde. Zumindest ist es bis heute noch niemandem gelungen, mich vom Gegenteil zu überzeugen. Und auch die Tatsache, dass ich eingangs offen zugegeben habe, kein Problem damit zu haben, einen Penis in den Mund zu nehmen, wenn der Rest, der an dem Penis dranhängt, wie eine attraktive Frau aussieht, ändert nichts an dieser Grundeinstellung. By the way: Jeder Mann verfügt auch über einen weiblichen Part, der eben nur eine unterschiedlich starke Ausprägung haben kann. Aber damit müssen wir XY- Chromosomengeschädigten eben leben, ob es unserem Männlichkeitswahn gefällt, oder eben nicht! 😊

    Na, zum Glück braucht man für diese Zahlenmenge noch keine Infinitesimalrechnung! ^^


    Aber um auf Deine Anmerkung zurückzukommen, Ulmer, dass nur 1,5 Prozent ihren Fetisch dann auch versuchen in der Öffentlichkeit auszuleben:


    Erst einmal Danke für Deine Anmerkung. Ja, da magst Du durchaus Recht haben.


    Meine Betrachtung besteht zwar aus relativ viele Buchstaben, kratzt aber trotzdem nur ganz grob an der Oberfläche des Themas. Es gibt zweifellos sehr viele Dinge, die ich in meinem Text nicht berücksichtigt habe, weil sie einfach den Rahmen gesprengt hätten. Ich will ja hier keine wissenschaftlichen Abhandlungen verbreiten, sondern einfach das eine oder andere zum nachdenken, zum reflektieren.

    Überhaupt nicht eingegangen bin ich auf den Unterschied zwischen KV und NS, wobei ich - auch hier nur wieder kurz angerissen - davon ausgehen, dass es wesentlich mehr Anhänger des Goldenen Schauers gibt, als Kaviar- Fans. Ich beziehe dies natürlich nicht speziell auf dieses Forum, sondern wieder auf die allgemeine Bevölkerung! Man müsste also schon hier weiter differenzieren.


    Warum das so ist? Ich denke, da könnte man schon wieder seitenweise darüber philosophieren. Ganz sicher spielen Ekelfaktor, Geschmack, Geruch, Konsistenz, Reinigungsaufwand etc. eine große Rolle. Wenn ich mich von meiner Freundin anpinkeln lasse, dann verzichte ich oft auf eine Dusche, damit ich etwas von ihr quasi mit nach Hause nehme, bzw. noch bei mir habe. Mach das mal mit Kacke! ^^ Ich vermute einmal, dass dies leichte Probleme verursachen könnte. Ja, ja, ich weiß! Es mag sicher den einen oder anderen geben, der auch dies konsequent durchziehen würde. Aber wenn man ein bestimmtest berufliches wie auch privates Umfeld sein eigen nennt, sind diese Möglichkeiten doch sehr begrenzt... ;)

    Oh ja! Ephraim Kishon habe ich auch schon als Kind gerne gelesen! Es geht nichts über solche wundervollen Bonmots wie seine Definition zum Thema Loch: Was ist ein Loch? Ein Nichts mit was drum rum! ^^ Zumindest so ähnlich; ich habe den Text jetzt nicht mehr so gegenwärtig.

    Und wie Du schon andeutest: Bücher sind nicht nur die schönste, mir bekannte Tapete, nein, sie erfüllen sogar einen Doppelzweck! Man kann sie L E S E N! Ok, abhängig natürlich davon, ob man diese Kunst beherrscht und sich nicht darüber wundert, wenn sich beim Streichen über eine Buchseite nicht die nächste Seite öffnet... ;)

    Auf diese Frage bin ich zufällig über einen Beitrag von Couplescat gestoßen (Enttäuschung und Gemütszustand), wo sich beide eine ähnliche Frage gestellt haben. Daher an dieser Stelle erst einmal viele Grüße an Couplescat und ein Dankeschön für die Anregung, sich darüber einmal Gedanken zu machen!


    Ich bewundere Euch und Ihr könnt beide Stolz darauf sein, Euch gefunden zu haben! Eine Partnerin/ einen Partner in seinem Umfeld zu finden, der sich für KV oder NS interessiert, ist – ich will jetzt nicht sagen wie ein Lottogewinn, aber es kommt dem schon sehr nahe!


    Warum ist das so?


    Ich habe jetzt leider keine aktuellen Zahlen aus dem DSM-5, aber ich würde einmal ganz vorsichtig schätzen, dass sich von dem sexuell aktiven Bevölkerungsteil maximal 1,5- 2 Prozent für unser gemeinsames Hobby interessieren. Mit Kacke ist es wie mit Schusswaffen: Entweder man hasst sie, oder man liebt sie! 😊


    Lass uns einmal eher realistisch von 1,5 Prozent ausgehen. Dann bedeutet dies, ausgehend von ca. 65 Millionen Menschen im Alter von ca. 14 bis ca. 75 Jahren, dass ca. 975.000 Menschen in Deutschland unser Hobby teilen oder besser gesagt, sich für unser Hobby interessieren. Dass es noch einen kleinen Unterschied ausmacht, vom Interessieren bis zum aktiven Suchen, dürfe sicher klar sein. Wie viele von diesen Interessierten werden nun wirklich aktiv, zum Beispiel in solchen Foren? Bei allem Wohlwollen denke ich, dass es nicht mehr als 2 Prozent sein werden, die ihre Komfortzone zu verlassen bereit sind. Dazu kommen noch die gesellschaftlichen Zwänge, die für viele eine unüberwindliche Barriere darstellen (Freunde, Bekannte, Familie, Zeit, Beruf, andere Interessen…).


    Wir reden hier also von maximal vielleicht 20.000 Menschen verteilt auf ganz Deutschland! Nur damit wir einmal ein Gefühl dafür bekommen, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, in der näheren Umgebung / Nachbarschaft eine/ einen Gleichgesinnten zu finden!


    Das heißt natürlich nicht, dass es unmöglich ist! Couplescat sind da ein Paradebeispiel, dass Statistik immer nur für das große Ganze gilt, nicht aber unbedingt für den Einzelnen! Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit von einem Blitz getroffen zu werden, und trotzdem gibt es Menschen, die sogar schon dreimal vom Blitz getroffen wurden! Also: Nichts ist unmöglich! Statistik ist nur eine mathematische Krücke!


    Signifikant bzw. auffällig ist natürlich, dass so wenig Paare und so wenig Frauen in solchen Communities sind. Liegt das auch nur an der Statistik?


    Das Problem ist, denke ich, nicht so einfach, wie man vielleicht glauben mag. Es wird nicht helfen, Frauen einen Anreiz zu schaffen, ein eigenes Podium zu bieten oder sie freundlich zur Teilnahme aufzufordern.


    Zunächst einmal muss – wie bei allen KV und NS- Fans – eine gewisse Prädisposition die meist entwicklungspsychologischen Bedingungen unterliegt, vorhanden sein. Die daraus resultierende Ausprägung ist geschlechterspezifisch unterschiedlich. Man könnte es auch mit der unterschiedlichen Ausprägung von Exhibitionismus vergleichen: Es steht nun einmal fest, dass der Mann – grundsätzlich – hier „zeigefreudiger“ ist, als eine Frau. Warum das so ist, basiert natürlich nicht nur auf dem einen Grund. Aber einer der sicher sehr wichtigen Gründe liegt bei fast allen Frauen in der Erziehung:


    Jahrhundertelang galt eine Frau, die sich offenherzig zeigt als „Flittchen“ oder gar als „Nutte“. Sie schadete damit Ihrem Ruf und damit auch automatisch ihrer gesellschaftlichen Stellung (nebst eigener Familie, den Kindern usw.). Einem Mann beim Pinkeln zuzuschauen hat allenfalls etwas Ordinäres oder Belustigendes. Macht dies aber eine Frau finden nicht nur Frauen, sondern auch viele Männer dies als äußerst anstößig. Wobei beim Mann dann u.U. noch die sexuelle Komponente hinzukommt: Die ist ja leicht zu haben! Die will ja von mir gefickt werden! Und als „Fickluder“ möchte keine Frau gesehen werden! Das ist – denke ich einmal – sehr gut nachzuvollziehen, oder?


    Fazit:


    Eine Frau läuft schneller Gefahr ihr gesellschaftliches Ansehen zu verlieren. Dies erfährt sie schon während der Erziehung- und im späteren Freundes- und Bekanntenkreis wird es ihr ebenfalls vorgelebt, geächtet und mit Tabus versehen. Sie vermeidet also allzu große Offenherzigkeit, weil sie damit ihrem Ruf schadet und es ihr – durch ihre Erziehung - auch extrem peinlich ist. Spätestens hier setzt dann das Schamgefühl ein.


    Das heißt also, es ist schon schwer genug eine Frau dazu zu überreden, ein paar Nacktaufnahmen von ihr zu machen (glaubt mir, ich weiß, wovon ich da rede!). Dies geht meist nur, wenn ein sehr großes Vertrauensverhältnis gegeben ist und auf dem Foto das Gesicht nicht zu erkennen ist.


    Und noch einmal eine ganz andere Kategorie und Hürde ist es, eine Frau beim Pinkeln oder beim Kacken fotografieren zu wollen! Da ist dann die Schamschwelle doch viel zu hoch. Hinzu kommt dann die unterschwellige Angst, man könnte sich vielleicht durch die Körperausscheidungen mit irgendetwas infizieren. Zugegeben, ob fest oder flüssig, eine Frau ist nun einmal von Hause aus – nun, sagen wir einmal – zugänglicher für alle möglichen Stoffe gebaut, egal ob fest oder flüssig.


    Natürlich gibt es auch Frauen, die an NS und KV ihren Spaß haben. (Zum Glück!) Sie versuchen dann in der Regel außerhalb von solchen speziellen Foren einen Partner resp. eine Gespielin mit den gleichen Interessen zu finden. Und wenn der „Leidensdruck“ zu groß wird, dann spielt man eben mit sich selbst!


    Wenn Du eine Frau wärst, würdest Du Dich hier anmelden? Stell Dir doch nur einmal vor, eine 25-jährige würde sich in unserem Forum melden und sagen: „Hallo, ich möchte mich gerne einmal von einem Mann so richtig vollkacken und vollpinkeln lassen!“ Was glaubst Du, wieviel Anfragen nach Spontantreffen sie innerhalb der ersten 60 Minuten bekommen würde? Ein Mann würde vielleicht vor lauter Freude einen Dauerständer bekommen. Eine Frau sieht dies aber eben etwas differenzierter- oder ganz einfach „anders“!


    Nochmals, das soll jetzt keine Verallgemeinerung werden. Ich habe selbst auch schon Frauen kennengelernt, die mir sicher eine leichte Röte ins Gesicht gezaubert haben, weil eben etwas völlig überraschend kam oder passiert ist.


    Eigentlich wollte ich in dieser Story nur ein paar Fakten darstellen und keine Geschichten aus meinem Leben erzählen. Aber zu dem Thema „rote Ohren“ ist mir sofort eine Geschichte eingefallen, die ich hier in stark verkürzter Version wiedergeben möchte:


    Ich hatte an anderer Stelle in diesem Forum ja schon einmal über meine „Nacktfahrt nach München“ berichtet. Die Dame, die mich dazu gebracht hatte, hat es auch fertig gebracht mit mir nackt durch die 18. Etage eines Hotels zu schlendern um sich nach dem Rundgang vor den Aufzug auf den Boden zu legen und mich aufzufordern, sie oral zu befriedigen! Ich muss zugeben, was anderes wäre zu diesem Zeitpunkt bei mir auch nur schwer möglich gewesen vor lauter Aufregung, weil mich diese Aktion doch schon irgendwie an meine Fassungsgrenze geführt hatte. Und genau diese Dame war dann auch der erste Mensch in meinem Leben, der mich ankackte und von oben bis unten vollschmierte, nachdem sie ihre Blase über mir in der Badewanne liegend entleert hatte und dann auch noch Fotos davon machte - mit meinem eigenen Fotoapparat!


    Ich lernte sie während der Einweihungsfeier des neuen Schwimmbades in dem Hotel kennen. Kurze, brünette, bis fast schwarze Haare, sehr schmales Gesicht und sehr ausdrucksvolle, große Augen. Eine überaus schmale Person, die man von hinten leicht mit einem Mädchen hätte verwechseln können. Sie hatte genau das, was über die normale Feststellung: „Ah, eine Frau! Nett!“ hinausgeht. Das, was ich als Sexappeal und erotische Ausstrahlung bezeichne und was es mir unmöglich macht, den Blick abzuwenden. Also sprach ich sie an. Ich will es hier kurzhalten, also: Wir saßen bis in die Nacht im Hotelrestaurant, tranken Wein und unterhielten uns – und ich bekam einen Korb. Am Wochenende sprach sie mich in der Hotelbar sitzend an. Ich hatte nicht bemerkt, dass sie mit ihren zwei Freundinnen die Bar betreten hatte und sie lud mich zu den Damen an den Tisch ein. Aufregung pur, kann ich nur sagen! Und? Und ich bekam einen Korb. Sie wollte mich am Freitag der folgenden Woche anrufen. Ich saß an dem Freitag wie auf heißen Kohlen, als es plötzlich an der Tür klopfte. SIE stand vor der Tür, mit zwei Flaschen Sekt im Gepäck! Die Überraschung war ihr jedenfalls gelungen.


    Nun endlich begann der Nachmittag so, wie der Abend eine Woche zuvor hätte eigentlich enden sollen…


    Ich hatte ihr gerade gezeigt, was ich unter Cunnilingus verstehe. Die zwei Flaschen Sekt waren mittlerweile leer. Und entsprechend des Energieerhaltungssatzes – wenn sich etwas leert, dann muss sich etwas anderes füllen – meldete sich wohl ihre Blase. Ich fragte sie natürlich, ob ich zuschauen darf. Sie blickte mich sehr durchdringend an und fragte nur: „Was willst du wirklich?“ Und mir rutschte sowas raus wie: “Alles!“ „Bist du dir ganz sicher?“ Nein, war ich nicht, aber ich nickte kräftig und bestätigend. Sie deutete nur in die Badewanne und ich legte mich hinein…


    Was mir ganz besonders in Erinnerung geblieben ist: Als die Badewanne nach einer Weile nur noch aus einer gelb bis ockerfarbene Fläche aufwies (vielleicht lag die Farbe daran, dass sie Vegetarierin war), sollte ich mich hinknien und den Anus entspannen. Ich hätte in dem Moment alles getan, was sie von mir gewollt hätte. Ich spürte, wie sie ihre schmalen Finger in meinen Anus schob und ein oder zwei ihrer Finger in meinem Po drehte. Dann spürte ich, wie sie eine immer größer werdende Menge ihre Kacke in meinen Anus schob. Eine größere Menge hatte sie offenbar noch in ihrem Darm gebunkert gehabt. „Du wirst ab jetzt immer etwas von mir in dir haben!“ sagte sie orakelhaft. Erst später begriff ich, was sie damit gemeint hatte: Ihre Darmbakterien waren nun in meinem Darm- und dort würden sie auch bleiben und sich vermehren, solange ich lebe! Sie ist also in dieser Hinsicht tatsächlich ein Bestandteil von mir geworden. Ich hatte früher immer einen empfindlichen Darm, keinen typischen Reizdarm, aber eben empfindlich. Das hörte ein halbes Jahr später plötzlich auf. Ich vermute heute ganz stark, dass mir ihre Darmflora dabei geholfen hat, diese kleine Unpässlichkeit loszuwerden.


    Kennst Du die Science- Fiction- Serie „V – Die Außerirdischen“? Da gibt es die Chefin dieser Außerirdischen, Anna. Als ich den ersten Teil des Filmes sah, ist mir mein Bierglas aus der Hand gefallen! So exorbitant ähnlich sah diese Schauspielerin der Frau, die ich in dem Hotel kennenlernen durfte. Wie aus dem Gesicht geschnitten, bis zu den kurzen Haaren wie eine eineiige Zwillingsschwester! Der einzige Unterschied: Meine damalige Freundin hatte einen schmaleren Po und wesentlich längere, wohlgeformte Beine.


    Ich bin wirklich nur schwer aus der Fassung zu bringen und darf behaupten, schon einiges erlebt zu haben, aber diese Frau schaffte es aber immer wieder, mich an meine Grenzen zu führen. Sei es nun als lebender Tisch (nackt und mit verbundenen Augen) für ihre beiden Freundinnen gedeckt, einen – zum Glück – nachmitternächtlichen Ausflug in die Münchner Innenstadt nahe der Feuerwache in eine – heute würde man sicher sagen – queere Kneipe, in die sie mich an der Leine um mein bestes Stück und mit verbundenen Augen führte. Splitternackt! Kannst Du Dir vorstellen, was einem in so einem Moment durch den Kopf geht? Glaube mir, Polizei, Erregung öffentlichen Ärgernisses, das waren noch die geringsten Sorgen, die ich hatte! Da half es auch nicht, dass ihre beiden Freundinnen mit von der Partie waren. Ich wusste auch nicht, dass der Wirt in diese Geschichte eingeweiht war. Ich muss da heute noch oft den Kopf schütteln, was diese Frau an Fantasie entwickelte und bis zu welchen Grenzen sie mich noch führen würde! Bis hin zur Flagellation lernte ich bei ihr alles kennen.


    Eigentlich wollte ich an dieser Stelle hier keine Geschichten von mir erzählen. Aber irgendwie passte es zum Thema: Ich hatte sehr viel Glück, solche Menschen – ja schon fast problemlos - kennenlernen zu dürfen! Vielleicht nur Zufall, vielleicht die Reisetätigkeit, vielleicht der offene Umgang mit dem Thema, den ich schon immer hatte: („Du, darf ich dir beim Pinkeln mal zuschauen?“ „Du darfst ihn auch in die Hand nehmen und selber führen, wenn du magst!“) Vielleicht ist es auch eine Kombination aus allem. Was aber ganz sicher eine Rolle spielt: In München oder Berlin ist nun einmal die Wahrscheinlichkeit viel höher, auf Gleichgesinnte zu treffen, als in irgendeiner dörflichen Diaspora! Leider Gottes…


    Fest steht jedenfalls, dass es außerordentlich schwierig ist, in so einem Forum jemanden zu finden, der an realen Begegnungen Interesse hat. Und wenn man dann noch speziell eine Frau sucht (idealerweise nur drei Querstraßen weiter): Good luck! 😉 Ich muss gestehen, ich habe es mir aufgrund meiner bisherigen Erfahrungen viel einfacher vorgestellt. Muss heute aber erkennen, dass ich bisher einfach nur irre viel Glück hatte, solche Bekanntschaften insbesondere in München machen zu dürfen. Aber die Realität hat mich wieder…

    Hallo Dirtywitch,


    mir bleibt nur mich - wie immer - bei Dir für das liebe Kompliment zu bedanken!

    Und natürlich hast Du recht: Diese Geschichte ließe sich problemlos auf Weihnachten umschreiben. Feste jeglicher Art kommen immer so völlig überraschend und erfordern daher auch diese liebevollen Überlegungen bei der Auswahl der Geschenke: Ob es der selbst gehäkelte Topflappen oder die geschmackvolle Krawatte von Aldi ist... ^^

    Nochmals vielen Dank!

    Hallo Lifejoiner,


    vielen Dank für Deine Anmerkungen!

    Tja, ich denke, das Problem liegt zum Teil darin, dass Du in Deutschland als Familienminister oder -ministerin problemlos einen Monat später Forschungsminister oder Verteidigungsminister werden kannst. Du hast dann zwar die Fachleute, die für Dich die Reden schreiben, aber letztlich von der gesamten Materie trotzdem keine Ahnung. Zugegeben, manchmal hat man auch den Eindruck, es wäre eher schädlich, wenn man z.B. als Finanzminister auch noch Ahnung von BWL hätte. Aber vielleicht übertreibe ich da auch. Fest steht jedenfalls, dass unsere Politik viel zu stark von den Lobbyisten beeinflusst und gesteuert wird. Und da wird nun einmal schnell etwas als "alternativlos" deklariert, damit man nicht zugeben muss, selbst auch nicht so genau zu wissen, warum die eigenen Fachleute unbedingt auf diese Weg resp. diese Lösung bestehen. Hinzu kommt dann noch die manchmal etwas einseitige Berichterstattung: Zumindest kann ich mich nicht daran erinnern, dass es allzu viele Sendungen gegeben hat, die sich mit den Abbaubedingungen von Lithium in Chile und Argentinien auseinandergesetzt haben. Vielleicht kann nicht sein, was nicht sein darf? Man müsste ja damit zugeben, Entscheidungen getroffen zu haben, bar jeglichen Sachverstandes und ohne Berücksichtigung der Fakten (sinnloser Verbrauch von Trinkwasser, dadurch Versteppung, giftiger Staub, Ausrottung des Andenflamingos, usw. usw.) Wie ich in meinem Bericht schon schrieb: Hauptsache wir in Deutschland haben das gute Gefühl, etwas für den Umweltschutz getan zu haben; was interessieren mich die Bauern ich Chile oder der Andenflamingo?

    Wie, Du meinst, es wäre noch viel zu früh für eine Geschichte zu Ostern? Ich denke nicht, schließlich gibt es schon seit Wochen Ostereier und Osterhasen in den einschlägigen Geschäften zu kaufen. Schau mal bei Edeka oder Netto rein!


    Ich vermute einmal, wenn es im Juli und August nicht so warm wäre, dann gäbe es zu dieser Jahreszeit bereits Weihnachtsmänner, Dominosteine und sonstiges Equipment, was zur Weihnachtsfestgestaltung nahezu unumgänglich ist- wenn man dem Einzelhandel glauben darf… Hauptsache ist doch, dass Umsatz gemacht wird! Und dazu gehört nun einmal auch, dass sich die Leute bereits ein viertel Jahr vor dem Fest schon den Magen verdorben haben und nicht erst an den Festtagen.


    Ich wundere mich jedenfalls nicht mehr, dass heute viele Jugendliche nicht mehr ihre Fußspitzen berühren, oder gar über einen Schwebebalken balancieren können. Adipositas hört sich doch auch überhaupt nicht schlecht an, oder? Positas! Das hat so etwas Positives, findest Du nicht? Und Adi? Ein süßer Spitzname für einen völlig überfressenen und aufgedunsenen Fettklops, der schon in der Grundschule nicht mehr in der Lage ist, seine Fußspitzen, geschweige denn seinen kleinen Pimmelchen zu sehen. Nun ja, eben der beleibte Typus: Wartet wohin der Strahl fließt- und geht befriedigt von dannen.


    Natürlich sind nicht in erster Linie die Kinder für ihren desolaten Zustand verantwortlich, sondern die Eltern und die Industrie die alles propagiert, was aus Zucker besteht! Wusstest Du das? Mich hat letztens fast der Schlag getroffen: Die ganzen Kakaogetränke bestehen zu 18 Prozent aus Kakao- aber zu 80 Prozent aus Zucker! What? Leute, seid ihr alle bescheuert? Eine Politik die so etwas zulässt, hat in meinen Augen völlig versagt! Aber warum rege ich mich auf? Alle Welt betrachtet dies offensichtlich als normal. Also bin ich wohl derjenige, der nicht normal ist, oder?


    Insofern habe ich absolut kein Problem damit, schon heute ein wenig über Ostern zu philosophieren.


    Wie sagt man so schön? Die Verwandtschaft kann man sich nicht aussuchen! Wie wahr… Da sich Ostern ja bereits am Horizont eierschalenfarbig abzuzeichnen beginnt, muss ich gerade so an meine erste Ehe denken: Meine erste Frau stammte aus einer wirklich großen Großfamilie. Ihr Vater war außerordentlich fleißig und zeugte mit über 75 noch das letzte Kind. Es müssen – genau kann ich mich nicht mehr erinnern – ungefähr 10 Kinder gewesen sein. Ich habe nie wieder eine Esszimmertafel gesehen, an der mehr als 20 Personen Platz nehmen konnten! Das war für mich damals schon schwer beeindruckend und in gewisser Weise auch verstörend. Trotzdem muss ich gestehen, dass meine erste Frau von erlesener Schönheit war; sie hatte das, was man so schön mit dem Begriff Sexappeal umschreibt. 18 Jahre jung, ein wirklich wunderschönes Gesicht, schlanke Figur und extrem lange, wohlgeformte Beine. Wenn ich mit ihr irgendwo auftauchte, dann war sie das Zentrum der anwesenden, männlichen Blicke und Gespräche verstummten, was mich natürlich mit einem gewissen Stolz erfüllte. Ganz im Gegensatz zu ihrer überbordenden Schönheit standen dann aber ihre geistigen Fähigkeiten. Nun ja, wenn man von 100 Prozent 80 Prozent auf die linke Waagschale packt, dann bleiben mathematisch betrachtet nun eben nur 20 Prozent für die rechte Waagschale übrig. Ich war noch jung- und das Aussehen spielte damals für mich die wichtigere Rolle: Schließlich wollte ich sie nageln und nicht mit ihr nicht über Heisenbergs Unschärferelation oder den Zeitdilatationseffekt bei Erreichen der Lichtgeschwindigkeit philosophieren. Anders ausgedrückt: Sie zählte nur sehr bedingt zu den hellsten Kerzen auf einer Torte.


    Nahezu als Unvermeidlich darf man in solchen Großfamilien die regelmäßig, zu allen möglichen Feiertagen und Geburtstagen anberaumten Familientreffen ansehen. Nicht, dass ich mich nicht als einen geselligen Typen bezeichnen würde. Trotzdem hatte ich in schöner Regelmäßigkeit so meine Probleme und konnte die freudige Erregung meiner damaligen, besseren Hälfte nicht so wirklich nachvollziehen.


    Ich möchte diese distanzierte Haltung meinerseits anhand eines typischen Beispiels versuchen zu erläutern. Ein unvermeidliches Ereignis stellte in jedem Jahr Ostern dar!


    Kuckst Du!


    Eine Katastrophe nimmt ihren Lauf- wie jedes Jahr. Menschen, die man das ganze Jahr nicht sieht (Gott sei Dank!) stehen plötzlich vor der Tür und machen auf Großfamilie. Unbarmherzig nähert sich Kusine Sieglinde! Hundertzwanzig Kilo frau gewordene Fleischmasse, die einem schon aus hundert Meter Entfernung Respekt einflößt. Der unscheinbare Begleiter, der ab und an hinter ihr zum Vorschein kommt ist- ich korrigiere: war einmal ein Mann. Heute ist er ihr Gatte; aus einem sportlich aktiven


    Menschen ist in wenigen Jahren ein Schatten seiner selbst geworden. Bei unserem letzten Zwangsbesuch dieser netten Familie rief die entsetzlich laute Tochter nach dem Waschlappen- worauf die Mutter zurückschrie, er sei im Keller Bier holen. Nun ja, irgendwie hatte sie ja auch Recht: Physisch wie auch psychisch war er im Keller!


    Der kleine Paul- Klaus (allein dafür gehören die beiden Elternteile in einen See versenkt!) sieht nicht nur so aus, wie seine Eltern, nein, er IST ein Volltrottel! Sein IQ - soweit man dieses Wort überhaupt sich zu gebrauchen traut - entspricht der vielzitierten Scheibe trockenen Toastbrotes. Beim letzten Besuch fiel er kopfüber in das Fischbecken der Nachbarn. Die Mutter quietschte, als sie den Tauchgang bemerkte, im Diskant einer Luftschutzsirene. Dieses Geräusch wurde nur durch das Auftreten Ihrer Stampfer auf dem Rasen kurzfristig unterbrochen. Nun ja, wenn ein Titanosaurus so erst einmal in Bewegung gerät, wackelt nicht nur die Heide! Ihre Milcheuter schwappten von der linken Schulter

    zur Rechten und ich ärgerte mich nur, keine Kamera greifbar gehabt zu haben. Bei dieser Szene ging mir nur ein Gedanke durch den Kopf:“ Oh Gott, wir stammen WIRKLICH vom Affen ab!“


    Als die hässliche Nachgeburt endlich triefend aus dem Wasser gezogen wurde, wunderte ich mich nur darüber, dass dieser tropfende Freckel recht ruhig war, ganz entgegen seinem sonstigen Naturell. Sekunden später war mir der Grund klar: dieser hässliche Vogel hatte bei seinem Tauchgang offensichtlich so viel Wasser gebunkert, dass er nun erst einmal minutenlang sich übergeben musste, bevor er mit seinem Geplärr beginnen konnte.


    Ich hasse kreischende Kinder, quietschende Mutterschiffe und hilflos danebenstehende Männer! Und trotzdem konnte ich nicht anders; ich musste lachen, was bei der allgemeinen Hektik aber nicht weiter auffiel. Auf der einen Seite ärgerte einen natürlich so ein österlicher Besuch, auf der anderen Seite hoffte man natürlich, dass sich wieder so etwas Köstliches ereignen möge. Latent war diese Familie ja geradezu dafür geschaffen, sämtliche irdischen Katastrophen anzuziehen. Und ganz ehrlich, mir läuft auch heute noch jedes Mal ein Schauer den Rücken herunter, wenn ich daran denke, wie dieses Mutterschiff sich in ihren Schlappen strumpflos fortbewegte: Es gabt bei jedem Schritt so ein wundervoll ekliges Geräusch, wenn sich die Schuheinlage von der fettig- schweißnassen Fußsohle trennt; squack, squack, squack… Ich bekomme heute noch eine Gänsehaut…


    Ich glaube, wenn dieses Ungetüm aus einer vergangenen Epoche damals meine Frau gewesen wäre, ich hätte sie schon längst waidgerecht erlegt. Quasi so als Gnadenakt, um sie und ihre Umwelt zu schützen. Ich fragte mich immer zwei Dinge, wenn ich dieses Pärchen sah: Erstens: Was wollte die Natur? Was wollte sie uns damit mitteilen? Und zweitens: Wenn sich zwei Halbidioten paaren, kommt dann immer (so wie in diesem Fall) ein Vollidiot dabei heraus? Wir werden es wohl nie erfahren.


    Ich meine, ich liebe Saurier! Aber deswegen muss man sie nicht in direkter Umgebung haben oder gar mit einem zusammenwohnen! T- Rex ist auch tot noch schaurig schön! Welcher halbwegs normale Mensch würde sich solch ein Vieh lebend vor sich stehend wünschen? Gut, die Personen meiner Exfamilie lassen wir einmal außer Acht… Die würden so ein Vieh sogar zum Essen einladen; Hauptsache er bringt ein paar Ostereier und einen Kasten Bier mit…


    Aber Ostern hat zum Glück ja noch mehr zu bieten! Denken wir doch nur einmal an Kusine Chantal! Ihre Oma sorgte schon frühzeitig dafür, dass sie mit der einheimischen Flora und Fauna konfrontiert wurde. Geheiligt ist mittlerweile ein Ausspruch von ihr, während eines Zoobesuchs: „Schantall, mach dat Mäh mal Ei!“ Igitt! (Das soll auf „Ruhrpottlerisch“ übrigens so viel heißen wie: „Chantal, streichle einmal die Ziege!“) Welch ein wohliger Schauer strömt einem dabei über den Rücken, bei diesen prosaischen Worten! Und so verwundert es dann auch nicht weiter, wenn diese literarischen Züge dann auch in den profanen Alltag Eingang fanden: „Wem hört datt Fahrrad im Hof?“ „Mich!!“ Ja nee, is´ klar, oder? Chantal zählte damals 18 Jahre und hatte bis dato – das Einzige, was mich mit seinerzeit ihr verband - immer noch mehr Geschlechtspartner, als sie an Jahren zählte. Übrigens liebte sie Puzzle! Besonders die Vierteiligen hatten es ihr angetan. Da konnte sie immer so schön bei den Ecken beginnen…


    Mit der Deklination in ihrer Muttersprache haperte es zwar, dafür kannte sie aber 31 Stellungen, die Mann und Frau einnehmen können! Lebenserfahrung ist doch auch etwas, oder? Und die nahm man ihr zweifellos ab, mit ihren violett gefärbten Haaren, ihrem Nasen-, Unterlippen-, Schamlippen-, Zungen- und Nasenbeinpiercing. Bei der letzten Festivität die ich in diesem erlauchten Familienkreis verbringen musste, riss sie sich plötzlich das verwaschene T- Shirt bis unter die Nase und offenbarte uns stolz ihre durch jeweils eine Querstange mit Kugeln mitten durch die Brustwarzen gepiercten Brüste. Dabei strahlte sie, als wäre es ihr gelungen, 124 + 32 nach nur 17 Minuten korrekt zu addieren.


    Der Anblick der durchbohrten Brustwarzen sorgte bei mir dafür, dass sich meine primären Geschlechtsorgane sofort in die schützende Bauchhöhle zurückzogen und in einen Art Schockstarre verfielen. Der Schock saß so tief, dass sich mir selbst heute noch – sobald ich nur an gepiercte Brustwarzen denke – sofort die verstörenden Bilder dieser durchbohrten Körperteile aufdrängen. Ich bin also quasi durch diese schwerwiegenden Traumata psychisch auf Dauer geschädigt worden. Reine Fantasie? Von wegen! Das ist genau SO passiert!


    Es mag Stellen geben, die sie noch nicht bereitwillig der gesamten Verwandtschaft, Bekannten, Freunden, Schulkameraden, Lehrern, Nachbarn wie auch wildfremden Menschen gezeigt hat- auch wenn dies kaum vorstellbar sein mag. Bei ihr von einer Art Zeigefreude zu reden wäre eine maßlose Untertreibung. Manche Menschen wünschen sich, bei so einem Ereignis einmal selber anwesend zu sein, manche wünschen sich, nie dabei gewesen zu sein…


    Erwähnte ich schon das Arschgeweih von ihr? Nicht? Ist vielleicht auch besser so. Ich habe zumindest keine Ahnung, welche arabischen Schriftzeichen sich heute bei ihr möglicherweise abzeichnen. Man sagte ihr nach, ihre Eltern hätten sie vor Jahren gebeten, doch einfach einmal von zu Hause wegzulaufen. Aber wohin hätte sich dieses arme Geschöpf denn wenden sollen, wo sie sich doch schon in einer Drehtür verlaufen konnte! In die Annalen der Familie eingegangen ist auch der Spruch ihrer Mutter: „In zehn Minuten kommt ein Bus: Du könntest dich überfahren lassen. Oder lass uns wenigstens wo hingehen, wo jeder von uns alleine sein kann!“


    Ein Nachbar soll sie einmal gefragt haben: „Hat in ihrer Familie schon mal jemand Selbstmord begangen? Nein? Wäre das nicht mal eine Überlegung wert?“ Habe ich schon ihren Berufswunsch erwähnt? Sie wollte Ärztin werden! Zugegeben, es gibt effektivere Methoden eine große Anzahl von Menschen auszurotten- aber zweifellos keine Grausamere!


    Ich stelle mir gerade so optisch/akustisch folgendes Gespräch zwischen Chantal als angehende Ärztin und dem Professor während einer geübten Geburt vor: „Doch, Fräulein Chantal, das war schon sehr effektiv. Sie brauchen sich jetzt nur noch einmal umzudrehen und dem Vater die Geburtszange über den Schädel schlagen. Dann haben Sie die gesamte Familie ausgetrottet!“ Zum Glück weiß ich nicht, mit welcher Berufswahl sie viele Menschen dann später unglücklich gemacht hat. Mir genügte es in der Regel schon, wenn sie ihre Essleiste öffnete, um seltsame Wörter hinauszulassen: „Boh, ey, fett geil, ey, echt krass, wa?“ Wir wissen bis heute nicht, was uns dieses Kind damit sagen wolle, aber es kann aufgrund ihrer psychischen Leistungsfähigkeit nichts besonders Wichtiges gewesen sein.


    Tja, Ostern, ich erinnere mich noch an die Zeit, als dieses süße Kind die Schokoladeneier mitsamt dem Papier gegessen hat. Ich stellte es zunächst verwundert fest und wartete, bis sie ihr Gesicht verziehen würde. Es passierte aber nicht! Sie verschlang das nächste Ei und ich konnte nicht anders, als ihr einfach nur interessiert zuzuschauen. Sorgen um ihre Gesundheit machte ich mir nicht wirklich. Letztlich war sie dafür bekannt, zu Karneval und zu Silvester die Papierschlangen aufzufressen. Abgesehen von den Fliegen, die sie sich als Kleinkind einverleibte, scheint sie aber sonst weitestgehend normal zu sein. Zumindest im Verhältnis zu den familiären Vorbelastungen. Mit etwas Glück wäre glatt ein IQ von 100 drin gewesen. Ich meine, zu Dritt erreichen die Mitglieder dieser Familie den Wert auch spielend!


    Aber die Natur ist ja immer auf irgendeinen Ausgleich bedacht: Dafür war Chantal schon früh von der Natur mit einem begnadeten Körper ausgestattet worden, der sofort zu einer Blutdruckerhöhung führt: Bei Familienangehörigen wegen der bevorstehenden Panikattacke, beim fremden, in der Regel männlichen Betrachter aus den üblichen, dem Arterhaltungstrieb unterliegenden Gründen. Zumindest so lange, wie man sich nur auf ihre äußere Erscheinung konzentrierte und nicht auf den Gedanken verfiel, ihr Mundwerk in Betrieb setzen zu lassen. Gewisse Ähnlichkeiten mit meiner damaligen Frau lassen sich tatsächlich nicht verleugnen…


    Apropos Zeigefreude; mir fällt da noch so eine Begebenheit ein, es war, wenn ich mich richtig erinnere eine der letzten Begegnungen mit dieser in höchstem Maß verstörenden Familie, exklusiv vertreten durch besagte Chantal:


    Wie sollte es auch anders sein: Ostern!

    Nachdem die Kaffeetafel am Nachmittag aufgehoben war, folgte das übliche: Die Geschwister unterhielten sich. Ich stand mit meiner Frau neben Chantal und ich hörte wie sie gerade sagte, dass sie sich habe ein Tattoo stechen lassen. Zwei Einhörner, die sich gegenüberstehen. Und ich Idiot stellte völlig gedankenverloren die Frage: „Wo hast du dir denn die Tattoos stechen lassen?“ Sie drehte sich zu mir um, zog ihre ballonseidene Trainingshose circa 20 cm nach unten, griff nach dem darunter befindlichen, rosafarbenen Frottee (!) - Slip und zog diesen auch noch ein Stück herunter und erklärte voller Besitzerstolz: „DA!“ Links und rechts ihrer äußeren Schamlippen begannen die Hufe der besagten, sich gegenüberstehenden, aufgerichteten Einhörner. Und voller Inbrunst und Stolz erklärte sie die Besonderheiten, die sich der Tätowierer habe einfallen lassen, damit – wenn die Haut etwas älter wird- die Hörner der beiden Einhörner nicht aussehen wie Korkenzieher.


    Das bekommst du nie wieder aus dem Kopf! Alle standen drum herum und beäugten interessiert ihren Schambereich! Ego quoque! Glaube mir, so ähnlich muss sich ein bevorstehender Schlaganfall zumindest ungefähr anfühlen! Du weißt nicht, wo du hinschauen sollst, dein Blick hängt aber wie gebannt an dem sich bietenden Anblick des entblößten, säuberlich rasierten, und immer noch leicht gerötetem Schambereichs und du bist nicht in der Lage, wegzusehen. Ich kann mich nicht mehr so genau an die Einhörner erinnern. Aber der Rest, inklusive des entsetzlichen, rosafarbenen, ausgeleierten Frotteeslips, der - dem Halt der runtergezogenen Hose entrissen - ohnehin der Schwerkraft folgend in Richtung Boden strebte und - dermaßen geschwächt - auch das freigab, was man normalerweise, ohne engere Bindung zu einer Frau, nicht zu sehen bekommt, ist in meiner Erinnerung wie eingebrannt! Ich weiß bis heute nicht, ob Chantal sich dessen bewusst war, welche tiefgreifenden Einblicke sie uns gewährte. Der Stolz über die gehörnten Errungenschaften schien ein ggf. rudimentär vorhandenes Schamgefühl aber deutlich zu überwiegen. Nicht dass ich damit ein Problem hätte! Dummerweise ganz im Gegenteil! 😉 Ich weiß auch nicht mehr, was mit meinem Kaffeebecher passiert ist, den ich wohl in der Hand hielt. Ein Albtraum! Ich habe in dieser Hinsicht wirklich schon sehr viel erlebt! Aber DAS ist und bleibt so eine Art Highlight! Recht hatte sie natürlich trotzdem, da bekannterweise sich mit zunehmendem Alter auch das typische Arschgeweih gerne in arabische Schriftzeichen verwandelt. Warum sollte dies mit Einhörnern anders sein?


    Ich denke, sie war und ist ein harmloser Trottel. Aber ich will ehrlich sein, nicht jeder dachte so positiv über sie. Ihr Bruder stellte einmal eine überraschende These auf, warum Chantal über mehr Gehirnzellen verfügt als ein Pferd: Damit sie beim Treppenputzen nicht aus dem Eimer säuft! Zugegeben, dies hört sich ziemlich drastisch an – stimmt aber!


    Ihr Bruder schien der Philosoph der Familie zu sein. Eine seiner Thesen lautete: „Warum bekommen Frauen über 50 keine Periode mehr? Weil sie das Blut für ihre Krampfadern brauchen.“ Nun ja, Chauvinismus ist eben auch eine Art von Weltanschauung. Daher hier zum Ausgleich um niemanden zu benachteiligen: „Warum sind verheiratete Frauen dicker als Singles? Singles kommen nach Hause, schauen nach, was in ihren Kühlschrank ist und gehen ins Bett. Verheiratete Frauen kommen nach Hause, schauen nach, was in ihrem Bett ist - und gehen zum Kühlschrank.“ Noch einen? „Was bedeutet es, nach Hause zu kommen, zu einem Mann der dich liebt und der zärtlich zu dir ist? Du bist in der falschen Wohnung!“ :D Man kann eben nicht alles haben.


    Ostern, >seufz<, Onkel Dieter fällt mir gerade ein. Oh doch, auch er gehörte zu den seltsamen Geschöpfen! Er entsprach so richtig den Vorstellungen eines nichtsagenden Menschen, wobei sich dieser zunächst gute Eindruck ziemlich schnell verlor. Noch in seiner Gegenwart entfielen mir sofort sein Name und seine Funktion, als ich ihn das erste Mal kennenlernte. Jedenfalls verstand ich damals irgendwann, warum meine erste Frau mir ihre Familie so lange vorenthalten hatte. Im Nachhinein bin ich ziemlich sauer auf sie; mit dieser Erfahrung hätte ich heute eine Ehe weniger und ein Einfamilienhaus mehr!


    Um aber zu Onkel Dieter zurückzukehren: Auch die Leber wächst mit ihren Aufgaben! Es war immer wieder beeindruckend zu erleben, wie sich ein Mensch krampfhaft versucht auf den Beinen zu halten, während gutturale Laute nebst Speichel seinem Mund entflohen. Mag wohl ein Markenzeichen der Familie gewesen sein. Sprachfähigkeit und Sprachverständlichkeit waren nicht besonders stark ausgeprägt. Man könnte auch sagen: sie waren nur äußerst rudimentär vorhanden. Aber die Kommunikation untereinander funktionierte prima! „Na? Is?“ „Jo, und selber?“ „Auch.“ Frau?“ „Joh.“ Welch ein Beispiel für Abstraktionsfähigkeit! Paul Klee und Pablo Picasso würden vor Neid erblassen! Unser Literaturpapst Reich- Ranicki würde sicher auch erblassen – so er denn noch leben würde. Aber wohl eher wegen des nahenden Herzinfarktes! Wollen wir ihm ein paar letzte Worte in den Mund legen? Wie wäre es mit:“ So etwas lebt- und Schiller musste sterben!“


    Da fällt mir gerade so eine typische Situation ein: Die jüngere Schwester meiner Frau (quasi die Zweitausgabe meiner Ehemaligen in blond) brachte einmal ihre Freundin zu einer Familienfeier mit. Besagter Onkel Dieter hörte schon etwas schwerer, daher erklärte die jüngere Schwester auf die Frage, wie die junge Dame denn heißt: „Brit! Wie der Klebstoff, nur mit B!“ Schon fast erwartungsgemäß antwortete darauf Onkel Dieter: „Wie? Buhu?“


    Übrigens war nicht nur Onkel Dieter diesbezüglich ein Faszinosum! Auch die anderen Geschwister der Familie waren – zumindest manchmal – echte Granaten: Ich saß mit einem Bier im Esszimmer und bekam so zwangsläufig ein Gespräch zwischen zwei der älteren Schwestern mit, die sich leise unterhielten und unbeobachtet in der Küche wähnten: „Klaus (das war ihr Mann) hat mit gestern einen Strauß Rosen geschenkt. Jetzt muss ich wieder die Beine breit machen!“ „Hä? Wieso? Hast du zu Hause denn keine Vase?“ Was soll man dazu sagen. Mir ist jedenfalls fast das Glas aus der Hand gefallen.


    Ok, so was kann jedem passieren. Und ich will ehrlich sein, mir ist so etwas ähnliches auch schon einmal passiert. Nachdem ich meine zweite Frau kennengelernt hatte, kommen natürlich irgendwann so die üblichen Fragen nach den Grundeinstellungen zur Familie bzw. dem Familienleben. Und so ist es sicher verständlich, dass mir damals die angehende Nr.2 die Frage stellte: „Hast du Kinder?“ Wahrheitsgemäß antwortete ich ihr darauf: „Ja, ich hasse Kinder!“ An den ihr entgleitenden Gesichtszügen bemerkte ich dann doch recht schnell meine Fehlinterpretation der Frage…


    Aber noch einmal zurück zu Onkel Dieter: Er beherrschte übrigens auch über längere Zeit den aufrechten Gang; zumindest, wenn das Bier im oberen Regal stand. Ein gewisses Maß an planerischer Intelligenz konnte man ihm auch nicht absprechen, da er in der Regel zwei(!) Kästen Bier kaufte. Unter einem 7- Gänge- Menü verstand er einen Sixpack Bier und eine Bildzeitung. Ansonsten hatte er mit seinen geliebten Bierflaschen eines gemeinsam: Beide waren Hals aufwärts hohl! Außer der Tatsache, dass ich sonst niemanden kenne, der es geschafft hat, 2 Flaschen Eierlikör in nicht einmal vier Stunden im Alleingang zu vernichten, wies Onkel Dieter keine erwähnenswerten Besonderheiten auf.


    Ich trinke sehr gerne ein Bierchen und ab und zu einen Cocktail oder einen Whisky. Aber ich habe mich noch nie so zugeschüttet, dass mir die Flüssigkeit quasi zu den Ohren herauskommt!


    Es gibt aber eben Menschen, die offensichtlich einem angeborenen Reflex folgend alles Flüssige in sich hineinschütten müssen; egal ob Wodka, Kerosin oder 4711. Aber vielleicht ist es ja nur eine Reaktion auf das infantile Verhalten von Erwachsenen, sich gegenseitig zu Ostern die Eier verstecken zu müssen? Ich weiß es nicht.


    Ob ich ein wenig übertrieben habe, mit meinen ehemaligen Verwandtschaftsverhältnissen? Ich gestehe es; aber 90 Prozent dessen, was ich geschrieben habe, entspricht den Tatsachen. :)


    Geht Dir das auch so? Diese ewige Endzeitstimmung, die da verbreitet wird, geht einem so richtig auf den Zeiger. Insbesondere die Aktionen der „Letzten Generation“ lassen mich, ehrlich gesagt, ein wenig ratlos zurück.


    Ich komme zum Glück aus der Diaspora und habe es selbst noch nicht erlebt, auf eine Straßensperre der Geklebten treffen zu müssen. Gleichwohl frage ich mich: Was bezweckt man damit, außer Aufmerksamkeit zu erregen und die gesamte (autofahrende) Bevölkerung gegen sich aufzubringen?


    Ich würde darauf jedenfalls anders reagieren, als die Regierenden: Kleben, und kleben lassen!


    Was glaubst Du, was es für dumme Gesichter gibt, wenn die Polizei dafür eingesetzt würde, eine zügige Umleitung einzurichten und nicht mit Seifenlauge, Pinsel und Spatel bewaffnet die letzte Generation von der Straße zu kratzen! Stellt ein paar beleuchtete Straßensperren auf und dann lasst sie doch einfach kleben! Spätestens nach zwei Nächten und einer Blasenentzündung opfern die lieben Kleinen ihr Sparschwein, damit sie jemand von der Straße kratzt! Ich musste gerade so ein wenig in mich hinein grinsen, als ich mir versuchte vorzustellen, wie manch andere Polizisten, zum Beispiel in der Türkei, oder in Afghanistan auf so eine Klebeaktion reagieren würde. Wenn unsere letzte Generation Glück hätte, kämen die uniformierten Herren auch mit dem Sprühgerät- wenn dies auch auf dem Dach eines Lastkraftwagens montiert ist, und ein Wasser/ Tränengasgemisch mit 5 bar Druck dazu benutzen würde, die Kleinen von der Straße zu fegen. Wollen wir einmal wetten, ob diese Generation bereit wäre, sogar die Fingerkuppen auf der Straße zurückzulassen, damit die restliche Bevölkerung sofort und endgültig jedes Kraftfahrzeug stehen lässt?


    Böse und zynisch, nicht wahr? Ich sage mal, es gibt nur ein Land in dem die Polizei Randalierer wie auch die Teilnehmer von nichtgenehmigten Demonstrationen mit Samthandschuhen anpackt! In allen anderen Ländern bis hin zu den USA wird so reagiert, wie ich es gerade in meiner bösen Fantasie durchgespielt habe.


    Viele glauben ja, diese Aktionen mit dem sogenannten, zivilen Ungehorsam rechtfertigen zu können. Der Gesetzgeber versteht darunter einen absichtlichen Gesetzesbruch zur Durchsetzung sozialer Ziele, wenn alle anderen, gesetzeskonformen Möglichkeiten und Versuche nicht zum Ziel geführt haben. Ob nun das beschmieren von Bildern mit Kartoffelbrei und das sich auf der Straße festkleben als adäquate Mittel des Widerstandes anzusehen sind, das müssen die Gerichte entscheiden. Trotzdem bleibt eine Klebeaktion ein gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr, weil diese Spinner durch solche Aktionen nicht nur sich selbst, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer gefährden.


    Übrigens:


    Wie war das mit dem Flug nach Asien von zwei Mitgliedern der letzten Generation? Ja nee, das ist ja privat gewesen! Das hat ja mit der letzten Generation nichts zu tun! Was für eine erbärmliche Ausrede- die aber sehr tief in die Ernsthaftigkeit dieser letzten Generation blicken lässt!


    Apropos Ernsthaftigkeit: Wenn so eine Demo der letzten Generation beendet ist, dann schau Dir doch einfach einmal die Straßen und die Versammlungsplätze an! Da ist die Müllabfuhr mit vier Mann einen ganzen Tag lang damit beschäftigt, den ganzen Müll nebst Flaschen und Dosen wieder wegzuräumen! Ich bezeichne so etwas als verlogene Doppelmoral!


    Mach diesen Spinnern doch einmal den Vorschlag, auf ihr Handy zu verzichten, weil es eine ganz miserable CO2- Bilanz hat. Ich bin davon überzeugt, dass man dann in ganz große, fassungslose Augen blickt, als hätte man gerade den Vorschlag unterbreitet, sich von der rechten Hand zu trennen.


    Was zum Teufel lernen diese Spinner heute eigentlich noch in der Schule?


    Offensichtlich begreift heute niemand mehr, dass es in der Wirtschaft Abhängigkeiten gibt! Wenn es plötzlich keinen Autos mehr gibt, dann gibt es auch keine deutsche Automobilindustrie mehr, keine Zulieferbetriebe, fast keine Einnahmen mehr für die betroffenen Kommunen was dann wieder bedeutet: Keine Schwimmbäder mehr, keine Sozialeinrichtungen usw.). Dafür aber gibt es einige Zigtausende Arbeitslose mehr, die die Staatskassen belasten, dadurch weniger Kaufkraft, was sich dann sofort im Einzelhandel bemerkbar macht- und zu Entlassungen führt. Und so könnte ich das jetzt seitenweise fortfahren.


    Letztlich wäre die Versorgung der Bevölkerung nicht mehr gewährleistet, weil eben heute alles mit allem zusammenhängt und nicht losgelöst als DAS EINE Problem betrachtet oder ausgemerzt werden kann.


    Abgesehen davon, selbst wenn alle Fahrzeuge sofort stillgelegt werden würden, jede Kuh und jeder Mensch das Pupsen sofort und endgültig einstellen würde, hätte dies absolut keine Auswirkung auf das Weltklima! Deutschland hat mit seinen 2 Prozent einen viel zu geringen Anteil daran und unsere Spezialisten der letzten Generation haben offensichtlich noch nicht mitbekommen, dass der CO2- Ausstoß nicht an der deutschen Grenze Halt macht, nur weil wir alle das Atmen eingestellt haben!


    Ehrlich gesagt wir mir Angst und Bange: Ist das wirklich die Generation, aus der sich die zukünftige Ärzteschaft in Krankenhäusern, Kliniken und Praxen rekrutieren wird? Ist das die Generation die irgendwann einmal die Geschicke dieses Landes politisch und wirtschaftlich lenken soll?


    Wenn das wirklich so sein sollte: Kann mir jemand sagen, wie man von hier aus nach Schilda kommt? Ich möchte dort gerne dabei helfen, Licht in Eimern ins neue Rathaus zu bringen! Hier wird es mir zu unheimlich… :cursing:

    Hallo Tommy666,


    sehr mutig von Dir, Deine Meinung zu derart aktuellen und mit einem Tabu versehenen Themen zu äußern! Heute wird man ja schon ausgegrenzt bzw. an den linken oder rechten Rand gedrückt, wenn man das berühmte "man wird ja wohl noch mal sagen dürfen..." verwendet.


    Insbesondere Themen, die sich mit den Themen Rassismus, Zugereiste (Du siehst, wie vorsichtig ich schon allein bei den Begrifflichkeiten geworden bin!), Politische Entscheidungen und Genderwahnsinn beschäftigen, rufen hierzulande sofort Schreihälse auf den Plan, die glauben, die Wahrheit und die einzig wahre Wahrheit für sich selbst gepachtet zu haben und die einer Art Brechreiz folgend, verbreiten zu müssen. Gibt es Intelligenz ohne Verstand? Ich weiß es nicht, aber ich denke, die merkwürdigen Geräusche die manchen Menschen machen, hören sich so an, als wenn unter der Hirnschale eine Glasmurmel kreisen würde... :)