Den Hintergrund kennt jeder.
Heute hat Wettermann Jörg Kachelmann vom Springer Konzern 635.000 Euro als Schadensersatz zugesprochen bekommen.
Gefordert hatte er über 2 Millionen.
Auch wenn der Springer Verlag das als zu hoch ansieht, wegen der Standardargumentation 'Angriff auf die Pressefreiheit', finde ich persönlich das Urteil gut, eher zu gering.
So wichtig die Pressefreiheit ist, sollte sie nicht als Freibrief missbraucht werden. Erst recht nicht für Schmutzkampagnen.
Wer einmal beschuldigt wird, hat sofort alle gegen sich. Besonders schlimm ist das in so brisanten Fällen. Vergewaltigung und noch schlimmer Kindesmissbrauch sind da besonders heikel. Die Armen, die unschuldig in so etwas hereingeraten.
Aber das ist auch unsere Gesellschaft. Statt abzuwarten bis alle Indizien ausgewertet sind und ein Gerichtsurteil vorliegt, werden Droh- und Hasswellen gegen die vorab verurteilten Verdächtigen auf Facebook & Co. losgesandt. Im Grund ist bei Kachelmann die Presse genau auf diesen Zug aufgesprungen. Neben der Bunten, wie meistens, die BILD ganz vorne dabei.