Ostalgie-oder der wahre Sozialismus

  • Ich habe diesen Beitrag schon mal in den alten Kack-Board geschrieben,einige werden ihn deshalb
    schon kennen.Da sich diese Geschichte aus der tiefsten DDR und aus sicherer Quelle wirklich ereignet hat,halte ich es wert,
    sie hier mal "einzupflegen". ;)


    Da es im "real existierenden Sozialismus" wirklichen Arbeitskräftemangel gab,waren viele Betriebe unterbesetzt.
    Deshalb wurden viele, die aus dem Gefängnis kamen mit Arbeitsplatzbindung beauflagt.
    Bei nicht allen aber doch einigen war es nun unklar,ob sie am nächsten Tag wieder auf Arbeit erschienen.
    So auch in diesem Falle.


    Der gute Mann erschien die ersten drei Tage pünktlich am Arbeitsplatz.
    Am dritten Tage fehlte er jedoch unentschuldigt und ohne Krankenschein.
    Als er am vierten Arbeitstag wieder am Arbeitsplatz erschien,wurde er vom Vorgesetzten aufgefordert eine schriftliche
    Stellungsnahme im Büro abzugeben.


    Das Büro,das am folgenden Tag mit ca. 7 Damen besetzt war,erhielt einen offenen Brief mit folgenden Inhalt:


    Sehr geehrter Herr Werkführer


    Hiermit entschuldige ich mich für die Fehlschicht am .......
    Da ich keinen Wecker besitze,war ich an diesem besagten Morgen sehr spät dran.Deshalb eilte ich aus dem Hause zum Bus.
    Unterwegs entleerte sich plötzlich und unwillkürlich mein gesamter Darminhalt in meinen Beinkleid.
    Durch diese missliche Lage beschloss ich, sofort nach Hause zurück zu kehren.
    Zu Hause bemerkte ich sofort,das meine zweite im Besitz befindliche Hose in der Wäscherei war.
    Durch diesen misslichen Zustand war es mir unmöglich an diesen Tage im Werk zu erscheinen.


    Entschuldigung und mit sozialistischen Gruß .............


    Ob die Damen im Büro an diesen Tage noch weiterarbeiten konnten,oder ob Sie sich vor Lachen in die Höschen gemacht haben,
    kann ich nicht sagen. ROFLx
    Der Werkleiter war ein sehr humorvoller und verständnisvoller Mensch.Er beschloss,dem Manne einen neuen Wecker und eine neue
    Hose zu schenken,das er immer pünktlich auf Arbeit erscheinen konnte.Natürlich auf Betriebskosten.


    Ja,da könnt Ihr mal sehen und staunen,in der DDR wurde keiner im Stich oder hängen gelassen.
    Das war der echte wahre gelebte Sozialismus. bravoxxx


    LG Claudius ;)

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  • Als einer, der seine Kinder- und Jugendzeit in der DDR erleben durfte, werde ich hier auch mal von einer anderen DDr- Seite berichten. Wer glaubt, Gewalt und Mobbing hätte es an Schulen in der DDR nie gegeben, ist ein naiver Träumer, der zuviel Bild- Zeitung gelesen hat. Ich war in meiner Schulzeit ständig solchen Attacken ausgesetzt und hab nie Hilfe bekommen, im Gegenteil, es wurde verharmlost, weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Und Ursache waren eben nicht soziale Unterschiede oder schulische Leistungen, nein, die Gleichheit war es, das unbedingte Wollen, sich aus der Masse herauszuheben, auch mit Gewalt und Mobbing. Letztendlich waren in diesem Punkt DDR und BRD gleich. Deshalb sind mir Wessis, die am liebsten die Mauer wieder hoch ziehen würden, lieber als Ostalgiefans. Ihre Thesen sind zwar ziemlich weltfremd, auch für mich, aber wenigstens haben sie nicht die Ellenbogen, die man braucht, um sich mit Mobbing und Gewaltausbrüchen die aufmerksamkeit anderer zu erheischen. Übrigens, als ich Jahre später erfahren habe, dass einer der Täter von damals an Krebs verstorben ist, habe ich applaudiert. Ja meine Seele ist tiefschwarz geworden und eigentlich schon tot, aber genau das ist heute meine Stärke, denn man kann nicht töten, was schon tot ist.

  • @Rudi6742


    Ich habe diesen Beitrag extra und absichtlich in die Fun-Ecke platziert.
    Dies ist eine wahre Geschichte und ich habe sie natürlich mit einen gehörigen Schuss Ironie verziert.
    Also bitte nicht ganz so Bierernst nehmen.
    Deine Geschichte würde mich auch interessieren ,ich bin waschechter Ossi,aber dann bitte nicht in der Fun-Ecke.


    LG Claudius