Eines mal vorweg: Ich bin stolzer Inhaber einer Bahncard und nutze diese auch leidlich, weil es die umweltfreundlichste und für mich, trotz vieler Verspätungen, noch immer entspannendste Art des Reisens ist.
Nichtsdestotrotz ärgerte mich ein Bericht im TV heute früh, den auch die Bild (habe leider auf die Schnelle keinen anderen Link gefunden) bestätigt: Immer mehr Fernbusse werden von der Polizei aufgehalten, weil sie angeblich von „Illegalen“ benutzt würden, Mängel aufwiesen etc.„Manchmal gibt’s bis zu fünf Kontrollen auf einer Fahrt.“, zitiert die Bild. Verzögerungen von einer Stunde pro Kontrolle sind keine Ausnahme.
In der Fernsehdokumentation zeigte man exemplarisch einen Flixbus mit einem langen Kratzer an der Seite. „Daran können sich Fahrgäste verletzen!“, war der Kommentar. (Wie denn? Beim Bussurfen?)
Mir stellen sich da jetzt verschiedene Fragen:
1. Fahren Illegale denn nie mit dem Zug?
2. Was ist mit den Verletzungsrisiken, die mir vor allem in Waggons der Regionalzüge, speziell Baujahr < 1970, INNERHALB des Zuges begegnet sind (z.B. abgebrochene, scharfkantige Kunststoffhenkel u.v.m.)?
3. Was ist mit ICEs, in denen durch Sparmaßnahmen die Klimaanlagen nicht mehr in der Lage sind, deutsche Sommertage zu bewältigen und Fahrgäste damit in Lebensgefahr bringen können. Das ist kein temporärer Schaden, das ist ein durchaus bekanntes und schon vorgekommenes Risiko. Kein Bus dürfte unter diesen Voraussetzungen Personen befördern.
4. Auch in Regionalbahnen habe ich es schon erlebt, dass die Klimaanlage ausgefallen ist. Leider waren die Fenster mit einem Vierkant verriegelt und der Schaffner sagte, er dürfe sie nicht öffnen. Ich war auf dem Weg zu einem Geschäftstermin und musste mir ohne Scheiß am Zielort neue Klamotten kaufen, weil Hemd UND Hose (das passiert mir normalerweise nicht mal beim Sport!) klitschnass waren. Dass alle Fahrgäste nach 40 Minuten (aussteigen war nicht möglich, da kein Halt) vollkommen dehydriert waren, versteht sich von selbst.
Entschuldigt bitte meine Empörung, ich werde auch weiterhin Bahnkunde bleiben.
Aber die Art und Weise, mit der die Bahn auch in der Vergangenheit immer wieder versucht hat, Probleme dort zu lösen, wo es für sie am bequemsten ist, ärgert mich kolossal!
Diese Zwittersituation wird immer unerträglicher. Entweder die Bahn wird ein freies Unternehmen und der Staat zieht sich komplett zurück oder sie bleibt, was sie sein sollte: Eine vernünftige staatliche Einrichtung, die bezuschusst wird und keine Gewinne einfahren muss, damit in GANZ Deutschland eine solide Infrastruktur gewährleistet ist.
SO! Jett geht's mir besser!
Grüßle
sm-junk