Möchte hier mal ein neues Thema über wahre Versicherungsgeschichten eröffnen. Ich habe ein guten Freund, der in der Schadensbearbeitungsbteilung eines großen Versicherungskonzerns tätig ist. Dabei kommen ihm oftmals die merkwürdigsten und skurillstens Schadensmeldungen auf den Tisch, die er mir manchmal zuschickt. Im Rahmen seiner Tätigkeit erhält er auch Berichte von anderen Gesellschaften. So will ich diesen Thread auch mit einer Schadensmeldung starten, die mir persönlich sehr gut gefäll und mich bein ersten Mal fast von Stuhl gehauen hat:
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Ein Unfallbericht vonZürich Kosmos im Original (wirklich passiert!)
Der folgendeBrief eines Dachdeckers ist an die SUVA (SchweizerischeUnfallversicherungsanstalt) gerichtet und beschreibt die Folgen einerunüberlegten Handlung:
"In Beantwortung Ihrer Bitte umzusätzliche Informationen möchte ich Ihnen folgendes mitteilen:
Bei Frage 3 des Unfallberichtes habe ich "ungeplantesHandeln" als Ursache angegeben. Sie baten mich, dies genauer zubeschreiben, was ich hiermit tun möchte.
Ich bin von Beruf Dachdecker. Am Tag des Unfalles arbeitete ich allein auf dem Dacheines sechsstöckigen Neubaus. Als ich mit meiner Arbeit fertig war,hatte ich etwa 250 kg Ziegel übrig. Da ich sie nicht die Treppe
hinunter tragen wollte, entschied ich mich dafür, sie in einer Tonne an der Außenseite des Gebäudes hinunterzulassen, die an einem Seilbefestigt war, das über eine Rolle lief. Ich band also das Seil unten auf der Erde fest, ging auf das Dach und belud die Tonne. Dann ging ich wieder nach unten und band das Seil los. Ich hielt es fest,um die 250 kg Ziegel langsam herunterzulassen. Wenn Sie in Frage 11 des Unfallbericht-Formulares nachlesen, werden Sie feststellen, dass mein damaliges Körpergewicht etwa 75 kg betrug. Da ich sehr überrascht war, als ich plötzlich den Boden unter den Füßen verlor und aufwärts gezogen wurde, verlor ich meine Geistesgegenwart und vergaß, das Seil loszulassen.
Ich glaube, ich muss hier nicht sagen, dass ich mit immer größerer Geschwindigkeit am Gebäude hinaufgezogen wurde. Etwa im Bereich des dritten Stockes traf ich dieTonne, die von oben kam. Dies erklärt den Schädelbruch und das gebrochene Schlüsselbein. Nur geringfügig abgebremst, setzte ich meinen Aufstieg fort und hielt nicht an, bevor die Finger meiner Hand mit den vorderen Fingergliedern in die Rolle gequetscht waren. Glücklicherweise behielt ich meine Geistesgegenwart und hielt mich trotz des Schmerzes mit aller Kraft am Seil fest. Jedoch schlug dieTonne etwa zur gleichen Zeit unten auf dem Boden auf und derTonnenboden sprang aus der Tonne heraus. Ohne das Gewicht der Ziegelwog die Tonne nun etwa 25 kg. Ich beziehe mich an dieser Stellewieder auf mein in Frage 11 angegebenes Körpergewicht von 75 kg. Wie Sie sich vorstellen können, begann ich nun einen schnellen Abstieg.
In der Höhe des dritten Stockes traf ich wieder auf die von unten kommende Tonne. Daraus ergaben sich die beiden gebrochenen Knöchel und die Abschürfungen an meinen Beinen und meinem Unterleib. DerZusammenstoß mit der Tonne verzögerte meinen Fall, so dass meineVerletzungen beim Aufprall auf dem Ziegelhaufen gering ausfielen und so brach ich mir nur drei Wirbel. Ich bedauere es jedoch, Ihnen mitteilen zu müssen, dass ich, als ich da auf dem Ziegelhaufen lag und die leere Tonne sechs Stockwerke über mir sah, nochmals meineGeistesgegenwart verlor. Ich lies das Seil los, womit die Tonne diesmal ungebremst herunterkam, mir drei Zähne ausschlug und das Nasenbein brach. Ich bedauere den Zwischenfall sehr und hoffe, Ihnen mit meinen präzisen Angaben dienen zu können. Für genaue Auskünfte bitte ich Sie, mich anzurufen, da es mir manchmal schwer fällt, mich schriftlich auszudrücken."