Sexismus, Pornografie und Perversion

  • Teil 1


    Oha! Da hat er sich aber einen Titel ausgedacht!


    Halb so wild! Ich war mir ehrlich gesagt nicht so ganz sicher, wo ich diesen Text hineinpacken bzw. einsortieren soll. Dann dachte ich mir: Es hat ja etwas mit unserem Hobby zu tun, also kann es hier nicht ganz falsch sein, oder?


    Ich habe mir vorgenommen, hier einmal etwas anzusprechen, was Du natürlich alles kennen wirst. Allein schon aufgrund der Tatsache, dass Du hier in dieser Community verkehrst, wirst Du Dir mit Sicherheit schon Deine Gedanken gemacht haben zum Thema Sexualität, Fetisch und ggf. auch gesundheitliche wie auch soziologische Grenzen und Bedenken, oder? Schließlich sind und bleiben wir als NS- und KV- Anhänger Exoten! Otto und Ottilie Normalverbraucher würden sich vor lauter Ekel überhaupt nicht mehr einkriegen, ja vermutlich einen Schüttelkrampf bekommen, könnten sie hier so manche Stories lesen; von z.B. meinen eigenen Fotos einmal ganz zu schweigen! 😊 „Das ist ja krank! Ihr seid pervers!“ Wäre sicher noch der harmloseste Kommentar unserer beiden „Normalos“. Aber ernsthaft: Was ist denn heute noch normal? Heute wird ja zu fast jedem Thema das auch nur im Entferntesten mit Sexualität zu tun hat, sofort Zeter und Mordio geschrien: „Perversion!“ Die Frage ist nur: Zurecht? Oder übertreiben da die Moralapostel und -Apostelinnen? (Sorry, ich kann´s nicht lassen… Es gibt himmelschreiende Dummheiten, die nur noch durch die Verhaltensoriginalität deren unterbelichteter Propagandisten übertroffen wird.)


    Wie nannte es Sigmund Freud so schön in seinen Abhandlungen zur Sexualtheorie: Präferenzstörungen! Schon vor ihm machte sich Richard Krafft- Ebing sorgenvolle Gedanken. Er unterschied in seinem Werk zur Sexualpathologie zwischen Krankheit (= Perversion, z.B. Homosexualität) und Laster (= Perversität). Das sollte dann im Allgemeinen das Verhalten sein, was nicht der Fortpflanzung dient. Heute müsste man sich also ernsthaft die Frage stellen: Was dient denn überhaupt noch der Fortpflanzung? Heute reden wir in der Regel von einer Sexualpräferenzstörung, also unübliche, sexuelle Praktiken und Objekte, die jedoch stark kulturabhängig sein können.


    Das DSM-5 (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders) listet alle paraphilen Störungen, also sexuelle, von der Norm abweichenden Störungen auf. Da kann man wundervoll nachlesen, wie wir krampfhaft bemüht sind, jegliche Normabweichung in unserer Gesellschaft zu stigmatisieren, anstatt das zu tun, was mir damals ein Professor während meines Studiums erklärte: „Vergesst den ganzen Schrott! Solange a) niemand geschädigt wird und b) alle beteiligten freiwillig und ohne jeglichen Zwang gerne einem Fetisch frönen: Sollen sie doch! Das ist schließlich das, was die freie Entfaltung der Persönlichkeit ausmacht!“


    Und recht hatte er! Also erst einmal Entwarnung: Wir gehören immer noch zum nicht signifikanten Durchschnitt. 😉 Was aber heißt normenkonformes Verhalten, und was stellt eine Abweichung dar? Das ist alles letztlich nur von der Zeit und deren moralischen Vorstellungen abhängig, sowie von dem Kulturkreis in dem ich mich bewege! (Ich denke da jetzt so insbesondere an einige japanische Besonderheiten, die geeignet wären, in unserem Kulturkreis eine wahre Schockwelle auszulösen! Glaube mir, da sind Bondage -in Japan nennt man es Shibari- und Golden Shower mit Abstand noch das Harmloseste! Unsere beiden, Otto und Ottilie Normalverbraucher, würden hier bereits in ein diabetisches Koma fallen! Oder anders ausgedrückt: Andere Länder, andere Sitten! 😊)


    Sexismus


    Wollen wir uns dem Thema Sexismus nähern?


    (Wenn es zu viel wird: Einfach mit dem Lesen aufhören! Das hilft in der Regel- und auch außerhalb der selbigen... 😉


    Was ist überhaupt Sexismus? Sexismus bedeutet m.E., Menschen aufgrund ihres Geschlechts zu beurteilen, wenn ihr Geschlecht keine Rolle spielt. Da aber auch zu diesem Thema heute jeder etwas Wichtiges beizutragen hat, kann Sexismus natürlich alles Mögliche sein. Es liegt also wieder einmal im mehr oder weniger geschultem Auge der selbsternannten Fachleute. Ich bin in einer Zeit aufgewachsen, in der eine Stereoanlage oder ein Stück Seife (Fa) mit einer nackten Frau beworben wurde. Und das im Vorabendprogramm! Und? Hat mich dies sexuell derangiert? Leide ich noch heute unter Traumata, die mir ein normales, sexuelles Verhalten unmöglich machten und mich zwangen, jahrelang psychologischen Beistand in Anspruch zu nehmen? Komisch, ist bei mir nicht der Fall, obwohl ich damals gerade einmal 12 Jahre alt war! Ich bin sozialisiert worden mit der sexuellen Revolution und der freien Liebe (auch wenn man nicht alles zwanghaft für sich selbst in Anspruch nehmen musste. Nun ja, vieles hätte man vielleicht gerne einmal probiert, aber wie so oft mangelte es an Gelegenheiten und Mitspielern…) 😉.


    Die Einzige, die daran Anstoß nahm, war vielleicht Alice Schwarzer. Und für das, was die quatschte, interessierte sich damals in meinen Kreisen keine Sau! Klar gab es auch damals Kontrollinstanzen: Wenn sich einer von uns im Odeon unseres Stadtparks ausgezogen hätte, wäre sofort der Pfarrer gekommen. In dem Satz ist übrigens die Betonung fundamental wichtig!


    Gerade und besonders in der heutigen Zeit, in der immer mehr herauskommt, was so einige notgeile, pädophile Kotzbrocken der katholischen Kirche unter „Nächstenliebe“ und „lasset die Kinder zu mir kommen!“ verstehen: Sich über Schwule echauffieren, aber kleinen Jungs an den Penis greifen! Ich halte so etwas für eine verlogene Pseudomoral! Denn genau das wird uns von den Moralaposteln in den langen, bunten, goldbrokatbesetzten Kleidchen ja vorgelebt: Wasser predigen und selber Wein saufen! Auf moralisches Verhalten bestehen, aber kleine Kinder vergewaltigen. Und das Schlimmste: Diese „fehlgeleiteten Schafe“ (oder wie nennt man solche Bestien noch einmal?) werden dann auch noch durch kirchliche Instanzen vor dem Zugriff des Rechtsstaates schützen! Und dadurch wird dafür gesorgt, dass diese psychisch Kranken in einer anderen Gemeinde lustig weiter ihrer Passion frönen können. Da fehlen mir einfach die Worte!


    Jetzt muss ich mich einmal kurz selber ausbremsen: Dies soll keine Verallgemeinerung darstellen! Ich gehe einfach einmal davon aus, dass der Großteil der katholischen Priesterschaft ihre Arbeit mit Ernst und Hingabe, und unter Beachtung des Strafgesetzbuches durchführt! Es ist eben immer und überall eine Minderheit, die eine ganze Gruppe in Verruf bringt!


    Aber zurück zum Thema…


    Ich denke, es ist sehr schwierig, hier eine klare Grenze zu ziehen. Ich habe in meinem Leben eine ganze Reihe an Frauen kennengelernt, die über eine ausgeprägte, exhibitionistische Ader verfügten! „Zeigefreude“ wäre da noch ziemlich untertrieben… Ob man nun unbedingt ein Stück Seife oder ein Auto mit einer unbekleideten Frau bewerben muss, sei einmal dahingestellt. Marketingtechnisch wäre dies heute auch sicher nicht mehr - wie noch in den Siebzigern - empfehlenswert. Und solange hier weder Mann noch Frau zu einer Prostitution gedrängt werden, solange es also auf absolut freiwilliger, selbst darstellerischer Weise beruht, habe ich damit auch kein Problem, wenn ein Mensch sich präsentieren! In dieser Hinsicht bin ich selbst – wenn Du Dir meine Fotos anschaust- ja auch ein exhibitionistischer Selbstdarsteller! 😉


    Schnell zurück zu den Fakten:


    Heute kann sich jede/r Achtjährige 500.000 Stunden lang, bis zum Eintreten des eigenen Klimakteriums nackte Frauen, Männer und alle sonstigen „Zwischenstadien“ zwischen Homo Sapiens und der sich selbst schwängernden, hermaphroditen Nacktschnecke in allen möglichen, koitalen Stadien und Mengenverhältnissen im Internet ansehen. Mit 14 kann er jedem Erwachsenen die wichtigsten Fachbegriffe erläutern, wie z.B. BDSM, 69, Bisexuell, Fellatio, Gangbang, Koprophilie, Natursekt und Zoophilie (Kurze Abweichung zum Thema: Was es nicht alles gibt: Ich habe kürzlich einen Film gesehen, wo eine Frau ein Weinglas voll mit kleinen Grashüpfern und Mehlwürmern über ihre Vulva gestülpt hat und die kleinen, lichtscheuen Tierchen in ihrer Spalte verschwanden!), nicht zu vergessen den guten, alten Gruppensex und den Analverkehr, die beide schon lange zur belächelten Oldie- Welt des Blümchensex gehören. Besagter 14-Jähriger weiß aber nicht, wie man eine Frau anspricht, ohne sofort eine gescheuert zu bekommen, dass die Pickel aus dem Gesicht fallen, oder er eine Anzeige wegen sexueller Belästigung kassiert.


    Übrigens mittlerweile ein Hauptproblem in Japan: Wie spricht man jemanden an? Wie sagte schon Lisa Eckardt (die ich nicht nur wegen ihrer körperlichen, sondern wegen ihrer verbalen Talente bewundere): „Macht mich einer an und ich bin gut drauf, dann vernasch ich ihn. Wenn nicht, zeige ich ihn an wegen sexueller Belästigung.“


    Ganz ehrlich: Trotz entsprechender Ausbildung und mannigfachen, jahrelangen „praktischen Erfahrungen“ denke ich, dass ich heute auch ein Problem hätte, eine Frau anzusprechen, oder ihr gar ein Kompliment (ganz heißes Eisen!) zu machen. Ich war früher so naiv, dass ich dann einfach einmal sagte: „Wow! Das nenne ich einmal lange Beine! Chapeau!“ Und das bewunderte Geschöpf drehte sich um, lächelte fein, und sagte leise: „Danke!“


    Im schlimmsten Fall wurde man ignoriert oder erntete einen abfälligen Blick. Heute läuft man Gefahr wegen so einer Bemerkung den Job zu verlieren, eine Anzeige wegen sexueller Belästigung zu bekommen oder zumindest den Abdruck von fünf Fingern im Gesicht zu tragen. O Tempora, o Mores!


    Als ungefährlichster Versuch der Kontaktaufnahme bleibt da ja zwangsläufig nur noch das Internet. Nein, ich möchte mit der heutigen Jugend nicht tauschen. Auch nicht mit den Frauen, die in diesen Foren quasi als Referenz des „Bewerbers“ eine Großaufnahme seines wedelnden, unter dem Bauchspeck hervorlugenden Penis zugeschickt bekommen: „Bin ich nicht ein Prachtkerl?“. Erwähnte ich schon die Sache mit der nachlassenden Intelligenz? „Ja wo is´er denn, der Prachtkerl? Ja wo is´er denn?“


    Nun ja, manche (?) Männer definieren sich eben über lächerliche Kleinigkeiten, bzw. über ihr einziges Denkorgan: Dem caudalen „Wurmfortsatz“ nebst Testikeln…


    20 Zentimeter- das Maß aller Dinge


    Hast Du eigentlich begriffen, warum fast alle Männer so ein Geschiss wegen der Länge ihres Penis veranstalten? Würden wir vom Umfang der Eichel sprechen, wäre ich sofort mit dabei! Aber ausgerechnet die Länge? Nicht umsonst gibt es den Spruch: „Lang und schmal, der Frauen Qual, kurz und dick, der Frauen Glück!“ 😊 Ich habe im Laufe der Jahre so den Eindruck gewonnen, dass nicht einmal 20 Prozent der männlichen Bevölkerung auch nur den blassesten Schimmer von der weiblichen Anatomie haben! Das ist schon mehr als traurig, unterstellt es doch, dass 80 Prozent der Männer ihr bestes Stück in ein dunkles Loch stecken, ohne zu wissen, wie es darin aussieht und zugeht. Daran zu denken, es dann auch noch so zu machen, dass die Frau auch Spaß daran hat, soweit kommen wir erst gar nicht, wenn wir diesen Gedanken weiterverfolgen. Ich dachte immer, wir haben Sexualkundeunterricht in den Schulen! Was zum Teufel bringen die den angehenden Jungpraktikern da bei? Wie die Fortpflanzung auf molekularbiologischer Ebene funktioniert? Wo die Blase und der Enddarm im schwarzweißen Schnittbild liegen? Mit welcher Geschwindigkeit das Ejakulat die Testikel verlässt? Ich kann mich jedenfalls auch nicht daran erinnern, in diesem Unterricht etwas Wesentliches zum Thema Kitzler oder G- Punkt in Erfahrung gebracht zu haben. Das musste mir erst eine Frau beibringen, die ein paar Jahre älter war, als ich!


    Ich meine, dass mit dem Eisprung und dass man Präservative auch in Apotheken kaufen kann, ist zwar nützlich zu wissen, aber bringt es einen Mann der auf, neben oder unter einer Frau liegt, irgendwie weiter? Ach herrje! Ich gehe ja schon wieder von den völlig falschen Voraussetzungen aus: Ich wollte schreiben: …der auf einer Frau liegt! Viel mehr Stellungen kennt ein deutscher Mann ja kaum, wenn man so vielen Beschreibungen und Geschichten glauben darf. Wenn er (der deutsche Michel) besonders aktiv ist, kommt im Laufe seines Lebens vielleicht noch der Coitus a tergo hinzu; wobei ich davon überzeugt bin, dass 99 Prozent der Bevölkerung – der deutschen Bevölkerung – nicht im Geringsten wissen, was damit gemeint ist! Und sieht der gute Deutsche dann einmal ein Foto, wo ein Mann seinen Kopf gar zwischen den Oberschenkeln der Dame hat, sind die Fragezeichen groß.


    Vom feinfühligen Einsatz der Zungenspitze als „Cunnilingusianer“, wie man den G- Punkt findet- oder was man unter einem Zervix-Orgasmus versteht- und was man dann mir diesem Wissen anstellen kann, rede ich an dieser Stelle erst gar nicht! Ok, ich will zugeben, die Damen sind auch nicht immer auf dem neuesten Stand der Biologie, zumindest habe auch ich diesbezüglich ein paar dunkle Kerzen kennenlernen dürfen. Meine erste Frau gehörte auch dazu. Sie war zwar ausnehmend hübsch, entsprechend gering ist dann aber leider der geistige Anteil ausgefallen... So etwas nennt man dann ausgleichende Gerechtigkeit. Sie gestand mir irgendwann, dass sie sich selbst „da unten“ (O-Ton!) noch nie gesehen hat! Sie kam auch nie auf den Gedanken, einmal einen Spiegel und meinetwegen noch eine Taschenlampe zu nehmen, um einfach einmal zu sehen, wie es „da unten“ aussieht! Ich war fassungslos! Ich habe Frauen kennengelernt, die durch meine Zunge ihren ersten, echten Orgasmus -bei einem Mann und durch einen Mann- erlebt haben! Viele kannten das Gefühl nur von ihrem besten Freund: Dem Duschkopf… Ok, natürlich mehr durch den Wasserstrahl, als durch den Duschkopf selbst. 😉 Eigentlich traurig. Dabei gibt es doch heute sogar schon spezielles Equipment, was sehr effektiv den Duschkopf ersetzen kann!


    Und wenn dann noch so ein dumpfer Neandertaler daherkommt: „Was verstehst du unter romantischem Sex?“ „Eh, poppen bis er glüht!“ Na ja, dann darf man sich auch nicht wundern, dass die Mähr um die Länge im Zentrum der männlichen Sexualität steht! Und da sind wir schon wieder bei meiner These der verblödenden Gesellschaft! Leid tun mir nur die Frauen, die so viele, wundervolle Dinge nicht erleben dürfen, weil die Dunkelkerzen in ihren Betten sich selbst als das Maß aller Dinge begreifen!


    Was bleibt denn nun unterm – themenmäßig passenden - Strich? Die Zeiten haben sich geändert; wir sind in Deutschland mittlerweile genauso so prüde wie die Amerikaner. Ich habe selbst fast 10 Jahre in den USA gelebt und gearbeitet; ich denke, dass ich mir diesbezüglich ein – wenn sicher auch gefärbtes – Urteil erlauben darf.


    Und selbst bei uns in Deutschland haben jüngere Menschen (insbesondere Frauen) ein wahres Hobby daraus entwickelt, auf jede Silbe und jedes Wort zu achten, was einem i.d.R. unbedachten Mann als Äußerung entfährt. Und sollte dann auch nur die schwache Möglichkeit bestehen, dass man besagte Äußerung als sexistisch deklarieren kann, dann wird dies natürlich unter lautem Getöse und Empörung mit ausgestrecktem Zeigefinger auch getan! Wie gesagt: Früher hat man sich über so etwas amüsiert, heute muss man mit einer Anzeige wegen sexueller Belästigung oder Beleidigung rechnen.


    Was hatten wir früher so oft „blasphemisch“ gesagt: Ich finde Frauenbewegungen gut- wenn sie rhythmisch sind! Heute ist so ein Kommentar durchaus in der Lage, Arbeitsverhältnisse zu beenden! Ok, auf solche zotigen Sprüche kann man natürlich auch verzichten! Und irgendwo muss man ja auch einmal anfangen, quasi auch als Maßstab für andere Generationen, eine klare Grenze zu ziehen. Irgendeiner muss also einmal sagen: Ja nee, das reicht jetzt aber auch! Also bitte: Alle dazu Berufenen bitte einen Schritt nach vorne treten!


    Ich möchte auch hier nicht als der notorische Schwarz- Weiß- Maler angesehen werden. Sexuelle Belästigung ist ein sehr ernstes Thema, was man nicht unterschätzen darf. Es kann und darf eigentlich in unserer Gesellschaft nicht angehen, dass ¾ der Frauen in ihrem Leben mindestens einmal sexuell belästigt worden sind, oder gar Opfer sexueller Gewalt geworden sind!


    Worin liegt also das Hauptproblem?


    Ganz sicher kann man nicht sagen: Ja wenn die Frauen sich so aufreizend anziehen und benehmen, dann dürfen sie sich auch nicht wundern! Dies würde den Mann auf einen pawlowschen, sabbernden Hund reduzieren, als den ich mich eigentlich nicht sehen möchte… Wer solche unqualifizierten Statements von sich gibt, bei dem läuft im Kopf definitiv etwas Gravierendes falsch!


    Nun kann selbst der größte Einfaltspinsel nur so reagieren, wie er es durch seine Umwelt einmal gelernt hat. Der Fehler liegt also wieder einmal bei der Gesellschaft, diesmal bestehend aus den Eltern und Lehrern, den Freunden und Vorbildern. Und diese Vorbilder enden auch nicht bei den einschlägigen Filmen, die einfach gestrickte Menschen in eine bestimmten Richtung zu beeinflussen in der Lage sind. Ich denke, Sexismus in dieser üblen Ausprägung ist tatsächlich ein gesamtgesellschaftliches Problem, was man nicht einem oder einer Gruppe von Verantwortlichen zuordnen kann.


    Wir sind also wieder bei dem, was ich zuvor schon einmal erwähnte: Sexismus gab es schon immer und natürlich war er auch in den 50er und 60er Jahren falsch, wurde aber von der Gesellschaft ganz anders goutiert und auch akzeptiert! Der Klaps auf den weiblichen Po war tatsächlich einmal normal- und wurde von vielen Damen (Gaststättengewerbe etc.) auch nicht als über griffig bewertet! Es war eine andere Zeit mit einem anderen Wertecodex: Niemand hätte sich aber zu dieser Zeit (Po- Klapser…) auf den Boden gelegt, um der Frau unter den Rock zu schauen! Niemand hätte zu dieser Zeit gewagt, einer Frau im Dirndl in den Ausschnitt zu greifen! Dafür gingen eben andere Dinge als „normal“ durch. Aber man sieht es auch in anderen Bereichen: Wenn wir uns früher als Jugendliche einmal geprügelt haben, dann nur so lange, bis der Gegner auf dem Boden lag! Danach war Feierabend! Das war ein ungeschriebenes Gesetz, dass man auf niemanden eindrischt oder gar tritt, der auf dem Boden liegt! Dies ist heute definitiv anders!


    Eine Verrohung der Sitten?


    Zweifellos! Der Grund dafür? Ich denke, dass ist ausreichendes Schlachtfeld für mehrere Dutzend Doktorarbeiten in den kommenden Jahren! Ich könnte hier jedenfalls nur Vermutungen äußern, bei denen sicher nicht unbedingt Gewaltspiele an erster Stelle stehen würden, wie das so manch einer als Universalerklärung bevorzugt. Ich bin aber fast davon überzeugt, dass unsere modernen Medien einen sehr großen Anteil an der Verrohung haben! Niemand kann mir erzählen, dass ein 14-jähriger, der ein Mädchen vergewaltigt hat, nur das Problem hat, dass er in prekären Verhältnissen aufgewachsen ist! Dies käme dann dem Eingeständnis eines Totalversagens der gesamten Gesellschaft gleich!


    Fest steht jedenfalls eines: Houston, we have a problem!


    Wir haben zweifellos sogar ein sehr ernstes Problem! Wir werden dieses Problem aber nicht dadurch lösen, indem wir quasi das Kind mit dem Bade ausschütten, wie dies manche Möchtegern- Soziologen sich vorstellen, indem sie alles verdammen, was in irgendeiner Form etwas mit Sexualität und vielleicht auch nonkonformen Verhaltensweisen eines Einzelnen oder einer einzelnen Gruppe zu tun hat! Ein nur kurzer Schritt bis zum Niqab und Entsexualisierung der Frau.


    Sexualisierte Gewalt ist und bleibt eine Straftat, und das ist auch gut so! Und hier sollte es meinem Dafürhalten nach auch nicht eine Bogensekunde an Toleranz geben! Ich bin sogar ein Verfechter dafür, die Strafen für solche Taten drastisch zu erhöhen, damit sie endlich den Nimus der „kleinen Lapalie“ verlieren! Nein, es sind keine Lapalien, einer Frau Gewalt anzutun! Es ist weder mit ein bisschen zu schnell fahren, noch mit Falschparken vergleichbar! Es sind und bleiben echte Straftaten!


    Und ein NEIN ist und bleibt das, was es seit Jahrtausenden aussagt: Eine klare und deutliche, nicht diskutable und auch nicht interpretierbare Ablehnung! Und wer so etwas für sich nicht einsehen kann, dem würde ich die Gelegenheit geben, einige Monate in sich zu gehen und – unterstützt durch Psychologen – an seinem Weltbild ein wenig zu feilen, bis so etwas wie Einsicht beim Betroffenen einkehrt- oder die allgemeine Erkenntnis, dass hier offensichtlich ein pathologisch gestörter Wiederholungstäter intensive, medizinisch-psychologische Hilfe benötigt.


    Solche Subjekte gehören in meinen Augen jedenfalls nicht in die freie Wildbahn! Jeder hat das Recht einmal einen Fehler zu begehen. Und jeder hat das Recht, eine zweite Chance zu bekommen. Aber dann muss es auch gut sein!


    Conclusio?


    Nein, mir selbst fällt zum Thema weiblicher Po und z.B. Zunge eine Menge ein, aber ich habe noch nie einer fremden Frau auf den Po gehauen, um noch einmal an das Beispiel anzuknüpfen! Letztendlich ist dies ja auch nur eine Ersatzhandlung für etwas ganz anderes, was die Hand, resp. der Geist dahinter, tun möchte- wegen der gesellschaftlichen Konventionen und Tabus aber nicht tun darf! 😉


    Zugegeben, eine interessante Frau einfach zu fragen, ob sie mit mir schlafen würde, habe ich auch noch nicht allzu oft gebracht! Und Erfolg hatte ich dabei exakt ein Mal. Egal. Es kann nicht alles funktionieren, auch wenn es klug überlegt, strategisch geplant und psychologisch fundiert ist! 😊


    Bist du nicht der Typ, stimmen die Pheromone nicht, nicht der 2. Tag der Regel, usw. dann no chance!


    Ich muss jedenfalls sagen, ich bin dankbar dafür, dass ich über ein paar Sinne verfüge, die mich in die Lage versetzen, Symetrie, Ebenmäßigkeit, sowie harmonische Umrisse und Konturen erkennen und bewerten zu können! All das benötigt der Mensch, um Schönheit z.B. in der Kunst überhaupt wahrzunehmen und bewerten zu können. Wobei hier sicher Ursache und Wirkung vertauscht werden sollten: Der geschulte Blick unserer Vorfahren ermöglichte es ihnen schließlich, schnell zu erkennen, ob eine potentielle Mutter meiner Kinder gesund ist und damit überhaupt in der Lage sein wird, gesunden Nachwuchs auf die Welt zu bringen. Probleme ändern sich, wenn es z.B. keine Smilodons mehr gibt.


    Daraus hat sich dann erst im Laufe der Generationen so etwas wie ein geschultes Auge für Kunst und Schönheit entwickelt, losgelöst von der Notwendigkeit der Fortpflanzung. Also ist es in meinen Augen das natürlichste der Welt, wenn zwei der wichtigsten Fähigkeiten die der Fortpflanzung dienen, zusammenspielen: Das Erkennen von Schönheit (= Platzhalter für Gesundheit) und das Erkennen eines potentiell geeigneten Geschlechtspartners! (Natürlich sehr stark vereinfacht!)


    Auch nur einen dieser Sinne verteufeln zu wollen, so wie es eine Reihe von Sonderlingen als geboten sehen, nur weil es nicht in deren Pseudokonzept der Wirklichkeit passt, grenzt für mich an schiere Dummheit. Und genau das ist es, was in meinen Augen diese Sexualität verneinenden Soziopathen ausmacht: Durch unwissenschaftliche Thesen verbrämtes Pseudo Wissen! Wie sagte ich schon zu Beginn? Wir verblöden, langsam aber sicher. Pseudorealitäten und Pseudowahrheiten sind die neuen Maßstäbe in unserer Gesellschaft.


    Es würde an Größenwahn grenzen, wollte man ein dermaßen komplexes Thema in diesem Statement mit wenigen Zeilen erfassen wollen. Das ist weder meine Aufgabe, noch mein Ansinnen an dieser Stelle. Und das will ich auch gar nicht, weil meine Geschichten die Leichtigkeit, Unbeschwertheit und auch ihren Humor nicht verlieren sollen. Etwas Ernst, vielleicht genug, um einmal zum Nachdenken anzuregen, sollte da schon reichen.


    Puh, das reicht erst mal, oder? 8|

  • ANZEIGE