Was merkt man sich auch über Jahrzehnte?

Inspiriert vom Thema Woran merkt man, dass man alt wird? stelle ich gerade fest, das ich mich fast nur an kurioses oder sehr angenehmes erinnern kann. Meine damaligen Kollegen zum Teil auch, aber einige Andere haben fast nur noch die negativen Momente im Kopf.

Wie sieht das in Eurer Erinnerung aus?

Selbst Krankenhausaufenthalte habe ich durchweg positiv in Erinnerungen, obwohl es mir dort sehr schlecht gegangen sein muss. Bei mir überwiegen aber die positiven Momente dieser Erfahrung. Die Augen der Schwester, die mich nach der Narkose geweckt hat. Die Besuche von Freunden. Die Verbesserung der Lebenssituation.

Andere haben in Erinnerung: Mieses Essen, blöde Schwestern, Schmerzen...

Zum einen Erinnerungen sind mit Emotionen verknüpft. Je intensiver desto, bleibender, völlig egal ob positiv oder negativ. So kann am Ende in der Erinnerung vieles verblassen, wenn sich zum Beispiel auch Beziehungen verändert haben. Zum anderen es gibt bei vielem auch Auslöser (ähnliche Situationen, Dinge, etc.), die verblassetes einem plastisch vor Augen führen.

Sowohl als auch bisher ... aber noch überwiegt das Positive, wenn ichs vergleiche. Aber einige Negativ-Erlebnisse sind in der Zeitlinie sehr frisch und daher noch sehr präsent. Diese werden dann natürlich, gerade was Menschen angeht, zur Meßlatte für künftiges. Doch ganz ohne Vertrauensvorschuß kann ich wohl nicht ... das muß der Emo-Maso-Anteil in mir sein.

Da ich eh über einen ausgeprägten Galgenhumor verfüge, der mir auch in den beschissensten Situationen geholfen hat,
hält sich positives und negatives die Waage.
Ich hasse diese Leidensarien von vielen....diese depressiven Grundstimmungen...dieses Jammern über all das, was einem passiert ist.....was unrecht war...was Scheiße war..usw.

Alles, was auch an schlechtem einem passiert ist, hat einen zu dem Menschen gemacht, der man heute ist.
Geprägt wird man nicht durch schöne Erlebnisse, sondern durch die Herausforderungen....Ängste...Sorgen...Misserfolge.
Diese aus eigener Kraft zu meistern, das sind doch im nachhinein wieder schöne Erinnerungen.