Anfang und Ende. Nee es heißt : Ende und Anfang

  • Ok, ich wollte es erst nicht schreiben, aber jetzt hab ich mir ein Herz gefaßt. Hoffentlich seht ihr das nicht als übertriebene Selbstdarstellung an.


    Exakt heute vor 18 Monaten bin ich aus meiner Wohnung rausgeholt worden, und in einem Zustand, den ich hier nicht annähernd beschreiben kann wurde ich ins Krankenhaus eingeliefert.


    Was ich damals nicht wußte ist, dass dieser Tag der Beginn einer neuen Lebensphase war, obwohl es mehr als fraglich war, ob ich die Tortur, die mich im Krankenhaus erwartete, überlebe.


    Es war meine letzte Entgiftung.


    10 Tage später entließ man mich, zum wie ich von einer Schwester hörte (47. Mal) aus dieser Klinik. Ohne Perspektive, ohne Geld, ohne Freunde und soziale Kontakte, ohne Selbstbewußtsein.
    Das einzige was noch da war, war meine Wohnung, und meine Therapeutin, die immer an mich geglaubt hatte. Mir ist bis heute nicht klar, warum ich es gerade an diesem Punkt anfing, anders als die unzähligen Male zu vor zu machen.


    Die einzige Erklärung ist wahrscheinlich, dass ich damals aufhörte, nicht mehr nach äußeren Ursachen zu suchen, um einen Grund zum Saufen zu haben, sondern ja ich will es mal so ausdrücken, Verantwortung für mein eigenes Leben zu übernehmen.


    Ich kann es rückblickend kaum glauben, dass ausgerechnet ich es bis jetzt hingekriegt habe, trocken zu leben. Nach einer Suchtkarriere, die nicht da ist, um darauf stolz zu sein, aber die in Zahlen ausgedrückt so lautet:


    173 Entgiftungen, 6 Langzeittherapien, 1 Wohnheimaufenthalt, 2 Delirien, 2 Wiederbelebungen, 2 mal Obdachlosigkeit. ( in 17 Jahren)


    Ich habe bis zu 3 Flaschen Korn / Tag gesoffen, und oft habe ich es nicht mehr aufs Klo geschafft, und ganz unerotisch in meinen Ausscheidungen gelegen. Bei weit über 5 Promille setzt so einiges aus.


    Jetzt, wo ich das noch mal lese, hab ich doch tatsächlich wieder das Gewässer in den Augen, weil dieser Tag von einer anderen Tatsache überschattet wird, nämlich der, dass ein naher Verwandter am Wochenend wieder angefangen hat zu trinken.


    Abschließned möchte ich noch sagen, dass es keine Schande ist, Suchtkrank zu sein, nix dagegen zu tun ist es schon.


    So , ich hoffe, dass ich euch nicht langweile, aber ich glaube, ich kann etwas stolz sein, auch wenn ich keine Partnerin habe, die auch noch meine sexuellen Vorlieben mit mir teilt. Wer weiß, was ich in Zukunft erleben werde.


    LG Samo.


    P.S. Schreibfehler bitte ich aufGrund massiver Aufregung zu tolerieren.

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  • Hallo Samo



    Du hast allen Grund Stolz zu sein!


    Und vor allem weiterhin einen Grund Verantwortung für dich und dein Leben zu übernehmen.


    Lasse dich von dem Rückfall deines nahen Verwandten nicht beirren, du bist auf dem richtigen Weg, der kein einfacher ist.


    Nicht derjenige der hinfällt hat verloren, nur derjenige der liegenbleibt.


    Auch du wirst noch gefunden werden;-)


    Musst dich halt etwas auffälliger kleiden ;)



    LG Eddie ;)

  • Hallo Samo :thumbup: :thumbup:



    Hut ab und tief verbeugt für dieses Statement, ich kann mir vorstellen das es nicht einfach war


    dieses zu schreiben. Um so mehr bewundere ich den Mut den du aufgebracht hast. Ich denke


    das dieses Öffentlich machen auch ein teil deines Weges ist um auf Dauer Trocken zu bleiben.


    Ich wünsche es dir, und reiche dir gerne die Hand um dir zu helfen wo du vielleicht Hilfe benötigst.



    Lg Drecki

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