Ent-Täuschung-en

Hallo allerseits.

Ich war am Wochenende in Dortmund, um ein exclusives Erlebnis, in Form eines Konzertes, zu geniessen.
Was ich da aber erleben mußte war alles andere als besonders. Zu mal dieses Konzert einer meiner Lieblingsmusiker, samt Band spielte.
Nun bin jemand, der solche Dinge rational erklären, und verarbeiten kann. Nur gefühlsmäßig schleppe ich das lange mit mir herum.
Und warum? Weil ich mich verarscht fühle.

Wie geht ihr mit Enttäuschung um?

Grüße,

samo.

P.S. Ich suche keinen Trost, sondern Möglichkeiten der Verarbeitung.

Das ist eine sehr schwere Frage SAMO, da es Enttäuschungen gibt, welche ich nicht an mich ran lasse und
die mich nicht tangieren. Bei mir gibts da 3 Kategorien von 1 harmlos - 3 schwerwiegend.

1.) Dazu gehören Leute, oder User die ich nur virtuell kenne und die mich nerven.
Das kratzt mich nur kurzfristig, da man so oder so auf virtuelle Bekanntschaften zu 99 % pfeifen sollte,
ausser man trifft sich real und es entwickelt sich etwas nonvirtuelles. Facebookopfer ohne reales Leben sozusagen.

2.) Dazu gehört wie in deinem Fall ein beschissenes Konzert, Kollegen dir mir aufn Sack gehen,
oder wenn ich mir etwas vornehme was dann nicht klappt. Solche Dinge verarbeite ich in Gedanken mit Plänen,
wie ich das nächste Mal solche Events eben gezielter aussuche, Konflikten mit Kollegen gezielt aus dem Weg gehe etc.pp.

3.) Dazu gehören Enttäuschungen, welche mir sehr nahe gehen und die mich schon aufgefressen haben, sodass
ich davon nahezu krank wurde und professionelle Hilfe benötigte.
Zu diesem Bereich zählen

- Verlust eines wichtigen Menschen. Krankheit - Tod.
- Zerströrte Freunschaft aufgrund von einer unausweichlichen Situation
- Beziehungs.- Ehekrise.
- Wenn man herausbekommt, dass man vorsätzlich, chornisch von jemanden angelogen und verarscht wurde.

Solche Dinge vergesse ich nicht und da zählt bei mir auch keine Entschuldigung. Zumindest nicht vorschnell.
Es gibt Dinge, die bei mir Tabu sind. es gibt Dinge, da sollte man sich ganz genau im klaren sein, was das
auslösen kann, oder was man damit aufs Spiel setzt.

Fridolin

Hey Samo,

so ein Mist - ich weiß ja, wie sehr du dich auf das Konzert gefreut hast.
Dass da die Enttäuschung groß ist, kann ich gut verstehen, wenn alles für dich eher nicht so gelaufen ist, wie du es dir vorgestellt hast.
Manchmal ist man aber auch gerade dann besonders enttäuscht, wenn man (zu) hohe Erwartungen an ein bestimmtes "Ereignis" (Konzert) knüpft.

Leider ist man da oft selbst nicht so ganz unschuldig!

Geht man eher unvoreingenommen an eine Sache heran, kann man Situationen eher genießen als wenn man direkt von einem "WOW-Erlebnis" o. ä. ausgeht. Aber das ist wohl leichter gesagt als getan!

Besonders ärgerlich ist natürlich, wenn man - wie in deinem Fall - weitere aufwändige Umstände (wie An- u. Abreise und Übernachtung) in Kauf nimmt.
Da bleibt dann nicht nur die Erinnerung an ein eher bescheidenes Ereignis, sondern auch noch die bittere Erkenntnis, dass man unnötig viel Geld und auch Zeit für etwas locker gemacht hat. Und da wäre ich richtig sauer!

Mach dir nicht allzu viele Gedanken darum - das bringt nichts, denn du kannst es eh nicht ändern. Verbuch es unter "Lebenserfahrung" - auch wenn es bitter ist.
Es gibt weitaus Schlimmeres!

LG Ulti