Hallo liebe Chorknaben und Mädels,
habt Ihr etwas Zeit? Dieser Beitrag geht bezüglich der Anzahl verwendeter Wörter sicher ein klein wenig über das normale Maß hinaus. Also eine kurze Warnung vorab: Es besteht die Gefahr einzuschlafen. Wenn dem so sein sollte, teilt es mir bitte mit! Dann verkaufe ich diese Geschichte als Einschlafhilfe! Allen anderen viel Spaß bei der Lektüre!
E-Autos; die alternativlose Alternative?
Nicht nur die Benzinpreise galoppieren in schwindelerregende Höhen.
Ungefähr zwei Sekunden habe ich – natürlich nur scherzhaft - in Erwägung gezogen, uns einen E-Auto oder wenigstens einen Hybriden zuzulegen. Dummerweise habe ich mich – ich möchte fast schon sagen: sehr intensiv – mit der Thematik im letzten Jahr auseinandergesetzt. Und so etwas kann dann drastisch die Sichtweise auf Problematiken verändern. Falls Du Dich mit ähnlichen Gedanken herumschlägst, kann ich Dir vielleicht eine kleine Entscheidungshilfe an die Hand geben? Guckst Du! Ich nenne das Ganze einmal:
Warum ich Greta niemals glücklich machen werde!
Abgesehen davon, dass ich nicht auf depressive Kinder mit Asperger- Syndrom stehe, finde ich es schön und auch nachvollziehbar, wenn man sich für moderne Technik begeistern kann und begeistern lässt.
Ich gebe es zu: Ich stamme aus dem letzten Jahrtausend. Und als u.a. diplomierter Ingenieur der Elektrotechnik würde ich mich – trotz fortgeschrittenen Alters - als Technik- Nerd bezeichnen. Trotzdem war und bin ich immer der Ansicht, dass man so etwas wie eine Kosten- Nutzenanalyse durchführen sollte, bevor man Unsummen in neue Technologien investiert, die zwar nett anzuschauen, aber noch nicht ganz ausgereift sind. Ich denke z.B. an den vollautomatischen Spargelschäler, den singenden Fisch, das Tamagotchi, die beheizte Toilettenbrille, die Zahnbürste mit WDR2- Taste, oder die Rettung all unser Umweltprobleme durch:
Das Elektroauto!
Niemand sollte so naiv sein, blind auf die Aussagen eines Autoverkäufers zu vertrauen: „Der Wagen hat 550 PS, ist in 3,4 Sekunden von Null auf 100 und verbraucht dabei nur 4,1 Liter auf 100 Kilometer!“ Ja nee, is ́klar, oder? Und Faltencreme lässt Falten verschwinden und Zitronenfalter falten Zitronen!
Daher ist der derzeitige Hype ums Elektroauto für mich in keiner Weise nachvollziehbar. Jeder
Politiker, der nicht einmal die themenmäßige Fachnomenklatur beherrscht, fühlt sich dazu berufen,
seine dümmlich- infantilen, bis von erschreckender Ahnungslosigkeit (ich will nicht schreiben:
Hirnlosigkeit) zeugenden Kommentare offenbar in jedes sich bietende Mikrofon lallen zu müssen, als sei dies nicht nur der Weisheit letzter Schluss, sondern überdies auch noch „alternativlos“. (Übrigens ein sehr schönes Füllwort, wenn man keine Lust hat sich mit Fakten, Fragen oder unbequemen Tatsachen auseinanderzusetzen.) Annalena Baerbock vom Bündnis 90/ Die Grünen setzt z.B. darauf, dass in Batterien bald kein „Kobold“ mehr eingesetzt werden muss! Oha!
Vermutlich – nein, ich hoffe! – sie meinte Kobalt, und keine kleinen, dicklichen Fantasiegestalten, die in den Batterien die Elektronen von der Kathode zur Anode schaufeln. Man weiß es nicht... Möglicherweise geht sie davon aus, das Kobalt wie auch Lithium irgendwann durch natürliches Mineralwasser ersetzt werden kann. Hatte sie nicht einmal Physik studiert? Oder ein Physikbuch gelesen, oder so? Zumindest scheint sie ja eine Koryphäe auf diesem Gebiet zu sein, was ja auch durch all ihre Lebenslauf- Variationen ersichtlich wird. Cem Özdemir dagegen ist der Ansicht, dass der Energieverbrauch in Deutschland in der Mittagszeit am höchsten ist und wir dann ca. „80 Gigabyte“ an Strom verbrauchen. Hättest Du das geahnt? Wer braucht um die Mittagszeit nur so viel Bits? Buchstabensuppe, ja, aber Bits?
Nein, ich gehe nicht davon aus, dass man bei beiden in der Kindheit die Schaukel zu nahe an die Hauswand gestellt hat. Nun ja. So etwas passiert eben, wenn man vom Thema keine Ahnung hat oder beim Interview unkonzentriert ist. Auf der einen Seite amüsant, auf der anderen Seite erschreckend: Erschreckend, weil mich solche Lapsus seitens unserer Politiker wie bereits gesagt nicht wirklich mehr in Erstaunen versetzen, geschweige denn Gelächter auszulösen in der Lage wären. Meinem persönlichen Eindruck nach sinkt bei Politikern nicht nur das Sprachniveau...
Krampfartig wird auch am Lebenslauf gedreht, um von der eigenen, wissenschaftlichen wie
biologischen Bedeutungslosigkeit abzulenken und seine politische Existenzberechtigung durch
alternative Wahrheiten bestätigt zu sehen. Die Notwendigkeit so etwas tun zu müssen nennt man
gemeinhin eine narzisstische Persönlichkeitsstörung und geht mit mangelndem Selbstwertgefühl einher. Wir könnten unseren Politikern diese krampfhafte Profilierungsneurose erleichtern, indem wir jedem Mitglied des Bundestages automatisch die Doktorwürde – z.B. „humoris causa“ – verleihen. Quasi so, wie wir ja auch jedem, der es auch nur ein halbes Jahr schafft Bundespräsident zu sein, automatisch das Bundesverdienstkreuz angedeihen lassen. Wofür auch immer. Aber das ist ein anderes Thema.
Apropos alternative Wahrheiten: Wir reden ja bei der E- Mobilität auch von „Batterien“, obwohl es
keine Batterien, sondern Akkumulatoren, kurz Akkus, also wiederaufladbare Batterien oder
sogenannte Sekundärbatterien sind. Aber wen interessiert das heute schon? Ich bleibe der Einfachheit halber auch bei dieser Bezeichnung, weil es ja in Zeiten von alternativen
Wahrheiten und leicht geschönten Lebensläufen eh wurscht ist.
Also zu den Fakten:
E-Autobatterien bestehen u.a. aus dem Alkalimetall Lithium. Es kommt zwar ausgesprochen selten vor,
Lithium gehört aber entgegen vieler Meinungen nicht zu den sogenannten „seltenen Erden“ wie z.B.
Lanthan, Cer, Neodym, Europium, Skandium usw.! Gut, bei der heute allgemein verbreiteten
Interessenlage wie auch dem kontinuierlich sinkenden, allgemeinen Wissensstand, rufen solche
Fakten sicher nur ein müdes Schulterzucken oder die Fragekurzform: „Lanta-was?“ hervor. Lass
mich aber diesen Faden am Beispiel von Lithium doch noch etwas weiterspannen.
Wo also kommt das Lithium her?
Aus Chile 7,5 Millionen Tonnen, aus China 3,2 Millionen Tonnen, Argentinien steuert 2 Millionen
Tonnen bei. Also aus Ländern, die für ihre stabilen, politischen Systeme und für die absolute
Einhaltung von Arbeits- und Gesundheitsschutzbestimmungen weltweit bekannt sind. Es sind quasi
die leuchtenden Zentren des Widerstandes gegen die Ausbeutung durch Kinderarbeit!
Hallo? Nein, bei mir ist nicht plötzlich die Kühlkette unterbrochen oder eine Sicherung durchgebrannt; das mit dem „leuchtenden Zentrum“ ist natürlich ironisch gemeint!
Was aber nun wirklich richtig ist: Um eine Tonne Lithium herzustellen, werden 2 Millionen Liter
Grundwasser verseucht! Allein hinter diesen Satz gehören normalerweise ein halbes Dutzend
Ausrufezeichen. Annalenchen, warum hast du dich denn darüber noch nicht echauffiert? Das wäre endlich einmal ein vernünftiger Grund sich aufzuregen! Oder ist Chile zu weit weg? Köpfchen in den Sand gesteckt, weil nicht sein kann, was nicht sein darf? Zugegeben, das macht das ganz tolle Konzept mit den E- Autos irgendwie kaputt, gel? Es ist aber auch viel einfacher, unreflektiert Einschränkungen und Verbote zu propagieren (übrigens eine Spezialität der Firma mit der Sonnenblume und dem inoffiziellen Wahlspruch: „Wir verbieten alles, was wir nicht mögen oder nicht verstehen!“), als sich ernsthaft mit dem Gedanken auseinanderzusetzen, welche Konsequenzen und Auswirkungen eine Entscheidung in anderen Bereichen haben könnte.
Nun ja, sie lernen eben noch, unsere grünen Kobolde... Und irgendwann werden die Blumenträger es – mit Unterstützung der Wähler – dann auch begriffen haben, dass die Worte „Ihr müsst!“ und „Wir werden!“ bei vielen Menschen nur auf Widerwillen stößt, oder gar einen Brechreiz auslöst. Lasst einfach einmal die Joints weg und kümmert euch mehr um die Fakten! Dann wird euch die Bevölkerung vielleicht auch einmal ernst nehmen.
Zurück zum Lithium: (Übrigens: Bei Kobalt für die Akkus ist es auch nicht viel anders!)
Die Grundwasserpegel in den Abbaugebieten sinken drastisch, und das in ohnehin schon aufgrund
des Wüstencharakters kaum mit Grundwasser versehenen Ländern. Den Bauern, die schon immer
unter schwersten Bedingungen in diesen Gegenden lebten, verdorren die spärlichen (und durch den
Staub ohnehin vergifteten) Früchte auf den völlig vertrockneten Feldern im Namen des deutschen
Fortschritts! Natürlich lassen sich die Batteriebauer schriftlich von den Lieferanten in den
Abbaugebieten bestätigen, dass der Abbau rein ökologisch und unter Beachtung aller
Umweltschutzbestimmungen durchgeführt wird! Wohlwissend, dass diese Aussagen das Papier auf
denen sie stehen, nicht wert sind! Man versteht sich, denn die Methoden der Abbauunternehmen in
Chile oder Argentinien sind so ähnlich, wie die der deutschen Automobilindustrie: Behauptungen
aufstellen, die sich nachweislich als unhaltbar herausstellen (siehe Benzinverbrauch) und auf Teufel komm raus lügen und betrügen (siehe Abgasskandal durch die illegalen Abschalteinrichtungen, Du erinnerst Dich?). Und wenn es rauskommt? Ist doch egal! Die Automobilbranche wie auch die Banken zählen bei uns zu den „systemrelevanten“ Unternehmen. Von der Branche hängen hier wie auch in Argentinien tausende von Arbeitsplätzen (und Steuereinnahmen!) ab, die die Politiker zwingen, gute Miene zum bösen Spiel zu machen! Vermutlich werden es aber hier wie dort nur sehr wenige Politiker sein, die sich wirklich zwingen müssen, die gute Miene aufzusetzen, denn auch ein Politiker muss ja an seine Zukunft denken, falls er einmal nicht mehr Politiker sein sollte! Und – wie ich ein paar Seiten vorher schon einmal erwähnte - so ein netter Posten im Aufsichtsrat eines netten Unternehmens... Honi soit qui mal y pense... (na, wenigstens in den USA haben sie für ihre Lügen so richtig einen aufs Maul bekommen! Und ja, ich bezeichne sie als das, was sie faktisch sind: Lügen in Bereicherungsabsicht! Also als das Niedrigste, was man sich moralisch vorstellen kann!)
Aber zurück zu den Abbaugebieten:
Die bei der Herstellung entstehenden, giftigen Schlämme werden einfach in die Landschaft gepumpt!
Die Umwelt wird darüber hinaus durch den beim Abbau entstehenden Staub belastet. Schau Dir im Internet einmal ein paar Fotos zu den Abbaubetrieben an! Merkwürdigerweise sieht man
diese Bilder nie im Fernsehen oder in Zeitschriften; warum nur, wo wir uns doch sonst über jede
weggeschnippte Zigarettenkippe an den Rand eines Herzinfarktes empören? Der Andenflamingo (Anden-was? Großer Vogel, hier nur im Zoo zu bewundern!) ist in seiner Existenz bedroht und Kinderarbeit ist in diesen Ländern an der Tagesordnung. Aber Chile ist ja weit genug weg, nicht wahr? „Is ́ glaube ich, sogar noch weiter weg als Afrika, oder wie das heißt.“ Genau! Afrika, das ist da, wo wir unseren Elektronikschrott, den Plastikmüll und unsere alten Autoreifen hinbringen, damit das Zeug dort umweltschonen unter freiem Himmel verbrannt werden kann! Das muss einem aber auch saubere Luft und das reine Gewissen in Deutschland wert sein!
Zu den Lieferanten der exotischen Elemente:
Dumm sind die Lieferländer trotzdem nicht. (Wie auch? Siehe die unverkennbaren Ähnlichkeiten mit
der deutschen Automobilindustrie!) Sie haben erkannt, dass Lithium immer wichtiger wird. Daher hat
sich der Preis für Lithium seit 2015 verdreifacht! Tendenz steigend. Tja, die Sache mit Angebot und
Nachfrage...
Wagt jemand vielleicht eine Preisprognose, wenn in Deutschland tatsächlich einmal mehr
als 25% der Fahrzeuge E-Autos wären? Zu glauben, dass die Rohstoffpreise so bleiben werden, wäre
nicht nur äußerst infantil und naiv, sondern schlichtweg bar jeglichen Realitätsbezuges! So dumm
können nicht einmal zwei trockene Scheiben Toastbrot sein! Schließlich leben wir in einer Marktwirtschaft; und das hat sich auch bis nach Chile rumgesprochen!
Energiebilanz?
Unabhängig davon ist der Herstellungsprozess einer solchen Batterie mit einem sehr hohen
Energieaufwand aus nichtregenerativer Energie verbunden! Oder glaubt tatsächlich jemand, dass in
Chile, Argentinien und China das Lithium mit Wind- und Sonnenenergie gewonnen wird? Der glaubt dann auch... ach, das mit dem Zitronenfalter hatte ich ja schon. Das bedeutet? Die Batterien werden schon von Haus aus mit einer negativen Energiebilanz ausgeliefert! Negative Energiebilanz? Ein Grüner würde Dir jetzt sagen:“ Pfui! Böse! Ganz böse!“
Wie sieht nun das Ende der Lithium- Batterie aus?
Es gibt derzeit kein System oder Verfahren, um die Inhaltsstoffe einer Batterie kostendeckend zu
recyclen! Ja, ja, ich weiß, wir arbeiten daran und stehen kurz vor einem Durchbruch! 3 oder 4
Methoden kommen in die engere Auswahl, wobei bei einer Methode die Batterien geschreddert
werden, und bei der anderen Methode die Dinger verbrannt werden! Das also versteht man heute
bei uns unter der Hochtechnologie des Batterie- Recyclings! Ich bin echt schwer beeindruckt! Auf so
eine Lösung muss der Mensch erst einmal kommen!
Ähnlichkeiten rein zufällig!
Wir haben derzeit die Situation wie vor 50 Jahren bei den Kernkraftwerken und den Endlagerstätten:
„Ja, bis es dann soweit ist, werden wir eine perfekte Lösung für die Endlagerung von radioaktiven
Abfallstoffen gefunden haben!“ Und? Wo sind sie, die Lagerstätten? Genauso wird es im Endeffekt vielleicht auch bei der Endlagerung von Lithiumderivaten werden!
Recycling:
Das Recycling ist aufgrund der unterschiedlichen Inhaltsstoffe und der sehr komplexen und
gefährlichen Demontage solch einer Batterie sehr teuer. Da es sich bei solchen Batterien um
Gefahrengut handelt, dürfen nur zertifizierte Betriebe diese Batterien entgegennehmen.
Dummerweise gibt es solche Betriebe kaum. Derzeit gehen Optimisten davon aus, dass es über
Deutschland verteilt irgendwann Sammelstellen für Altbatterien geben wird, wobei ein LKW als
Gefahrengut- Transporter im Durchschnitt mindestens 300 km durch Dörfer und Städte fahren muss,
um zur nächsten Sammelstelle zu gelangen. Wegen der sehr hohen Brandgefahr, die von den
Batterien ausgeht, müssen die Batterien während des Transportes in Sand gelagert werden. Übrigens:
Eine Statistik in den USA stellte fest, dass 65% aller Brände in Müllverwertungsanlagen durch Lithium-
Batterien ausgelöst worden sind! Und? Hörst Du was? Nein? Siehst Du etwas? Nein? Komisch, ich auch nicht. Interessiert ja auch niemanden, oder? Außerdem kann so etwas bei uns ja überhaupt nicht passieren, weil wir so viele Sicherheitsvorschriften haben! Schließlich sind wir nicht mehr das Land der Dichter und Denker, sondern der Gesetze und Durchführungsverordnungen! Außerdem passen bei uns alle so wahnsinnig gut auf! Sowas passiert nur in den USA. Bei uns wissen die Batterien, dass sie sich nicht entzünden dürfen. Tipp: Schau doch einmal im Internet nach, welche Probleme die Besitzer von ausgebrannten Teslas hatten, den Schrotthaufen loszuwerden! Keine Firma wollte sich so etwas Gefährliches auf den Firmenhof stellen! Ja, ja; das wird in den kommenden Jahren ja alles ganz anders werden! Ich sage nur ein Wort: Zitronenfalter...
Was bringen uns also E- Autos?
Die Reichweite:
Sie beträgt derzeit ca. 400 bis max. 600 km. Wobei die 600 km natürlich bei niedriger
Geschwindigkeit und ökonomischer Fahrweise, ohne Heizung oder gar Klimaanlage, ohne Radio und
mit nur einer Person, dem asketischen Fahrer, ermittelt worden sind. Nein, auch nicht während einer
Alpenüberquerung! Dafür aber im Flachland bei moderaten Außentemperaturen. Na ebenso, wie
auch sonst die Verbrauchszahlen von PKWs bei uns ermittelt werden! Kennst Du doch! Die
alternative Realität! Da passt das dann auch immer! 600 Kilometer schafft übrigens derzeit nur der Tesla. Hier sollte man aber noch erwähnen, dass der Tesla diese Reichweite auch nur erreicht, weil die Batterie dauernd gekühlt wird- was natürlich auch wieder Energie verbraucht. Technisch wird sich an dem Prinzip so schnell auch nichts Gravierendes ändern: Es gibt nicht einmal ansatzweise Lösungen.
Übrigens vermindert nicht nur Hitze, sondern auch Kälte die Reichweite eines E- Autos! Aber mal
ehrlich: Wer fährt auch schon bei Frost oder im Hochsommer Auto? Völlig absurde Idee, oder?
Glaubt jemand ernsthaft, dass die Industrie ausgerechnet bei E- Autos uns die Wahrheit sagt?
Reichweite 500 Kilometer! Ja klar! Aber garantiert nicht mit Frau und zwei Kindern an Bord im Winter
bei eingeschalteter Heizung und eingeschaltetem Radio! Selbst dann nicht, wenn der Fahrer die Luft
anhält! Und bitte auch keinem Dauerregen, wegen des Scheibenwischer- Motors. Also eigentlich
dem, was ich als den Normalfall bezeichnen würde- den es aber in der alternativen Realität und in
den Messvorgaben der Automobilindustrie nicht zu geben scheint.
Das Gewicht:
Spielt keine Rolle? Nun ja. Eine Lithium- Batterie wiegt zwischen 250 kg (Kleinwagen) bis 650 kg
(Limousine). Das ist das Mehrgewicht eines E- Autos, dass man bei jeder Fahrt mit sich
herumschleppt. Selbst wenn man den Benzintank nebst einer vollen Benzinfüllung berücksichtigt, ist
das Gewicht einer Lithium- Batterie um das mehrfache größer. Das ist ungefähr so, als wenn ich bei
jeder Fahrt zwischen 4 bis 8 erwachsene Personen mit durch die Gegend fahren würde.
Die Lebensdauer:
Lithium- Akkus unterliegen - wie übrigens alle Akkus - einem Alterungsprozess. Die Ladehysterese
verändert sich mit zunehmender Anzahl an Ladungen. Die Industrie geht davon aus, dass nach
100.000 Kilometern die Batterie idealerweise noch 70 Prozent ihrer ursprünglichen Kapazität haben
sollte. (Warum zum Teufel spricht eigentlich niemand davon, dass die Akkus einem Alterungsprozess
unterliegen und im Laufe der Aufladungen an Kapazität und damit Reichweite verlieren? Das passt
wohl nicht ins Werbekonzept, oder?) Selbst wenn das mit den 70 Prozent realistisch ist, so heißt dies
trotzdem: Wenn ich früher mit einer Ladung 150 Kilometer fahren konnte, dann sind es nach einigen
Jahren nur noch 140, 130, 120, und nach ca. 100.000 Kilometern nur noch 100 Kilometer.
Ist aber nicht so schlimm! Warum? Weil damit die Lebensdauer einer Lithium Batterie ohnehin
erreicht ist! 😊 Eine Lithium- Batterie kann realistisch betrachtet maximal 1.000 Ladevorgänge
absolvieren. Das bedeutet, bei einer Reichweite von ca. 100 Kilometern und 1.000 Ladezyklen eine –
sehr grob berechnete - zu erzielende Gesamtreichweite von ca. 100.000 Kilometern und eine zu
erwartende Lebensdauer von ca. 5 bis 10 Jahren! Dass das sogenannte „Schnellladen“ die Lebensdauer der Batterien zusätzlich vermindert, ist sicher bekannt? Aber das macht ja niemand! Schließlich ist die Batterie über Nacht bei normaler Ladung ebenfalls schon voll! Wer sollte denn da auf Schnellladungen zurückgreifen wollen? Zeit und Muße bekommen so doch wieder einen ganz anderen Stellenwert! Man kann so schön über den Sinn des Lebens (oder seines E- Autos) nachdenken, während man darauf wartet, dass der Akku voll wird. Philosophisch betrachtet eine wundervolle Absage an die Hektik des Alltags.
Nach den 5 bis 10 Jahren muss jedenfalls eine neue Batterie her. Jetzt aber bitte nicht denken: Na,
dafür gebe ich ja eine mit wertvollen Rohstoffen bestückte Altbatterie ab für die ich noch Geld
bekomme! Absolut nicht! Vermutlich wird es eher so sein, dass die Entsorgungsbetriebe (Asbest lässt
grüßen) eine Entsorgungspauschale vom Besitzer verlangen werden, um den gefährlichen und
umweltbelastenden Schrott überhaupt entgegenzunehmen! Natürlich wird sich dies alles ändern,
wenn sich die Batterien so quasi auf Knopfdruck schön säuberlich und brav in alle ihre Bestandteile
des Urzustandes zerlegen werden! Doch, doch, das kommt ganz sicher! So sicher, wie die perfekte
Endlagerstätte für radioaktiven Müll! Es wird für alles eine Lösung geben, vielleicht nicht in diesem
Jahrhundert, aber doch irgendwann. Wie gesagt: Wir arbeiten daran! Und bis dahin? Einfach positiv
denken!
Der Preis der Batterien:
Halb so wild! Eine neue Batterie erhält man schon für ca. 15.000,-- € bis 20.000,-- € Na klar, wird sich
alles einspielen und im Laufe der Jahre billiger werden. Was ist aber mit den stolzen Besitzern eines
E-Autos, die in spätestens 5 Jahren ihre nächste Batterie brauchen? Damit sich überhaupt etwas am
Preis solch einer Batterie ändern kann, müsste sich der Herstellungsprozess komplett ändern und
gleichzeitig eine kostendeckende Methode zum Recyclen von Altbatterien entwickelt werden. Diese
neuen Technologien sind aber leider – wie bereits erwähnt - nur in Ansätzen vorhanden!
Der Preis eines E-Autos:
Im Durchschnitt ist ein E-Auto ganz erheblich teurer als ein Benziner. Auf die lächerlichen paar Euros,
die der Staat und die Automobilindustrie bereit sind, für einen Umstieg auf ein neues E-Auto zu
bezahlen, gehe ich an dieser Stelle erst gar nicht ein. Das ist mir zu albern und offensichtlich. Und ich
will auch nicht über die üblichen Verkaufstechniken spekulieren, bei denen der angebliche Rabatt
von vornherein in den Verkaufspreis mit eingerechnet wurde. Oder denkt jemand ernsthaft, dass
irgendein Verkäufer seine Ware günstiger verkauft, als wie er sie eingekauft hat, die Ware also
sozusagen mit Verlust verkauft? Wie schätzt Du die Halbwertszeit so eines Unternehmens ein?
Jedenfalls ist diese „Anreizprämie“ nicht einmal ein Tropfen auf den heißen Stein und nichts weiter
als volksverblödender, marktschreierischer Aktionismus: „Ab dem 10. Bier das Sie bestellen, kostet
jedes nur noch so viel wie das Erste!“ Bei diesem „Almauftrieb“ geht es im Endeffekt nur darum, die
Automobilindustrie zu unterstützen, die ja nun aber auch wirklich sehr schwer getroffen ist- was die
Gewinnausschüttungen an die Aktionäre ja eindeutig zeigen! Vielleicht sollte man so eine Art
Benefizveranstaltung für die notleidende Automobilindustrie organisieren? Ich habe gehört, es hätte
nicht viel gefehlt, dann hätte der eine oder andere Vorstand doch tatsächlich auf die Ausschüttung
ihrer Gewinnbeteiligung verzichten müssen! Ich frage mich nur, wie die Armen dann ihre Latifundien
noch hätten bezahlen können?
Die Lademöglichkeiten:
Derzeit haben wir ca. 23.300 Ladestationen in Deutschland (Stand 3. Quartal 2021), von einem
Dutzend von Anbietern, mit unterschiedlichen Systemen und unterschiedlichen Karten, die man
benötigt, um überhaupt laden zu können (vorausgesetzt, die Ladestation funktioniert dann auch!)
Man stelle sich nur einmal den Supergau vor: Auf die letzten 20 oder 30 Kilometer kommt man
endlich an einer Ladestation an- die dann nicht funktioniert! Die nächste Station? Ja, nur etwa 100
Kilometer weiter... Viel Vergnügen! Wallboxen, also die Anschlussbox einer Ladestationen werden übrigens mit 900,- € gefördert. Vorausgesetzt, sie verfügt über eine intelligente Steuerung! Nun, das hört sich ja nicht so schlecht an, oder? Fakt ist, dass die Elektronik dazu benötigt wird, um ggf. bei Ladespitzen, die das öffentliche Stromnetz belasten, eine bis zu zwei Stunden dauernde Fernabschaltung des Ladevorganges zu bewirken! So etwas nennt der Fachmann dann poetisch „Spitzenglättung“. Alternativ dazu könne man sich auch vorstellen, die Ladekosten in den Spitzenzeiten drastisch zu erhöhen, um die doch recht unpopuläre Maßnahme der Zwangsabschaltung zu vermeiden.
Nicht verwunderlich: Diese Vorgehensweise trifft beim Bundeswirtschaftsministerium auf
Zustimmung und ein entsprechendes Pilotprojekt in Baden- Württemberg lief bereits erfolgreich. Nur
eine von vielen, neuen, derzeit kaum absehbaren Möglichkeiten, dem elektroautoaffinen Bürger
wieder einmal in die Tasche zu greifen. Wobei ihm großzügig die Wahl verbleibt: Entweder Auto nicht
vollgeladen, oder alternativ den vielleicht dreifachen Preis für die volle Ladung bezahlen. Ich müsste
mir dann also in der Zukunft nicht nur überlegen, wie ich mit der noch vorhandenen Ladung zur
nächsten Ladestation komme (in der Hoffnung, dass diese Station dann auch funktioniert und ich sie
mit irgendeiner meiner ein bis zwei Dutzend Ladekarten die man dann benötigen wird, auch freischalten kann), sondern muss dann noch einen Zeitraum erwischen, an dem nicht gerade eine
„Spitzenglättung“ stattfindet! Wie einfach doch alles sein wird! Schöne, neue Welt!
Energie sparen?
Alle reden von der Abschaltung von Kohle- und Kernkraftwerken, was aber zwangsläufig bedingt, mit
der Ressource Strom sparsamer umzugehen. Und was machen wir? Wir sorgen mit unseren
Elektroautos – so sie denn tatsächlich einmal in nennenswerter Zahl fast lautlos über die Straßen
gleiten – dafür, dass sich der Stromverbrauch drastisch wieder erhöht! Um den Preis, dass wir in
Chile und Argentinien ganze Landstriche verwüsten lassen und in Deutschland der Stromverbrauch in
ungeahnte Höhen ansteigen lassen, verschaffen wir uns das gute und wohlige Gefühl, etwas für den
Umweltschutz getan zu haben. Wie krank ist das denn? Die Stromanbieter werden aus dem
Sektkorkenknallen wohl überhaupt nicht mehr herauskommen. Gleichzeitig unternehmen wir auch
alles Erdenkliche, um den Verkehr aus der Innenstadt zu verbannen, indem wir beispielsweise aus
einer dreispurigen Fahrbahn eine einspurige „Staubahn“ fabrizieren! Glaubt wirklich jemand, dass
der CO2- Ausstoß geringer wird, wenn ich statt einer halben Stunde fahrender Weise, mich zwei
Stunden im Stopp and Go- Modus in der Innenstadt bewege? Gut, klarer Vorteil fürs E- Auto. Aber nur solange, bis die Akkukapazität mitten im Stau zur Neige geht! Und dann? Viel Vergnügen! Hier tun sich völlig neue Geschäftsfelder für Abschleppdienste auf! Mir drängt sich da irgendwie die Frage auf:
Sagt mal, Leute, habt Ihr alle den Knall nicht gehört, oder was geht hier eigentlich ab? Stellt Euch doch einfach einmal die Frage, wer alles an diesem Schwachsinn verdient bzw. verdienen kann! Ich kann das nur noch mit einem Vegetarier vergleichen: Als Vegetarier vermeide ich, alles was mit Fleisch zu tun hat, zu mir zu nehmen. Und das höchste Glück eines Vegetariers besteht – wenn man der Radio- und Fernsehwerbung glauben darf – darin, einen Hamburger aus Tofu zu finden, der geschmacklich und optisch von Fleisch nicht mehr zu unterscheiden ist!
What? Ich ekle mich davor Fleisch zu essen, unternehme aber alles Mögliche, um den Geschmack von Fleisch wieder auf der Zunge zu spüren? Sorry, aber das kann ich nicht mehr nachvollziehen! Das grenzt für mich an Schizophrenie. Wascht mich, aber macht mir den Pelz nicht nass! Dieses grenzdebile Verhalten erinnert mich an die ja schon fast militanten E-Auto- Befürworter, die diese Technologie ja – verbalakrobatisch modebewusst - für „alternativlos“ halten. Leute, lasst euch eines sagen:
Alternativlos ist nur die Dummheit der Menschen- und der Tod!
Aber zurück zur strahlenden Zukunft mit E- Autos!
Unterhalt eines Elektroautos:
Ein E-Auto als Kleinst- PKW verursacht tatsächlich nur 83% der Kosten eines vergleichbaren
Benziners. Bei einem Klein- PKW sind die Kosten zum Benziner identisch. Bei einem Oberklasse- PKW
sind die Kosten für ein E-Auto mit 145% im Vergleich zu einem Benziner sogar deutlich höher.
Bei den Versicherungen liegen E-Autos um 10 bis 28% über denen eines vergleichbaren Benziners.
Man sieht also: Eigentlich spricht einiges dafür, sich sofort ein E-Auto anzuschaffen! Wenn da eben
nicht diese Kleinigkeiten und Nebensächlichkeiten wären...
Was ist mit der Öko- Bilanz?
Insbesondere beim Bau einer Batterie wird sehr viel Energie verbraucht und auch CO2 ausgestoßen!
Was heißt das konkret? Die folgenden Angaben basieren auf einer entsprechenden Untersuchung der schwedischen Beratungsfirma IVL Swedish. (Es gibt da so eine neumodische Einrichtung, die nennt sich Internet. Da kann man tolle Informationen finden! Einfach mal sinnvoll benutzen und nicht nur bei Youporn- Filmchen anschauen! 😊)
Sie kam zu dem Schluss, dass die Produktion der Batterien für jede Kilowattstunde Speicherkapazität
des Akkus 350 bis 650 Megajoule (umgerechnet 97 bis 180 kWh) an Energie verschlingt und zwischen
150 und 200 Kilogramm CO2 ausstößt. Daraus folgt, dass eine sehr große Batterie von 100 kWh wie sie in einem Tesla S stecken kann, zwischen 15 und 20 Tonnen an CO2-Emissionen verursacht hat, bevor das Auto überhaupt erst auf die Straße gekommen ist! Eine kleinere Batterie von 30 kWh wie im Fall des Nissan Leaf belastet das Klima demnach mit 4,5 bis 6 Tonnen CO2. Ein Kollege der Autorin hat auf den oben genannten Zahlen basierend ausgerechnet, dass ein E-Fahrzeug ganze 100.000 Kilometer bzw. 8 Jahre komplett emissionsfrei gefahren werden müsste, bevor es beginnt, umweltfreundlicher als ein durchschnittliches Dieselauto zu sein. Für die Berechnung wurden die Emissionen (Mittelwert rund 18 Tonnen CO2) aus der Batterieproduktion mit den Emissionen verglichen, die aus der Nutzung eines durchschnittlichen Verbrennungsautos unter schwedischen Bedingungen hervorgehen. Die Rechnung berücksichtigte auch den CO2-Ausstoss für Herstellung und Transport des Treibstoffs (Diesel oder Benzin). Hierbei noch nicht berücksichtigt ist der enorm hohe Energieaufwand bei der Gewinnung von Lithium, die in den Abbauländern – wie schon erwähnt - auch nicht gerade aus Solarkollektoren
stammt! Von den ethischen Problemen wollen wir erst gar nicht reden!
Fazit:
Unter Berücksichtigung der Anschaffungs- und Unterhaltskosten bei Kleinst- und Kompakt- E-Autos
haben sich die Kosten im Vergleich zu einem Benziner erst nach 10 Jahren ausgeglichen!
Danach fährt das E-Auto ca. 3% günstiger. Zumindest die paar Wochen oder Monate noch, bis dann
ja auch eine neue Batterie fällig wird... Stichwort: Lebensdauer von Batterien.
Weißt Du was? Auf diese 3 Prozent pfeife ich, eingedenk der ganzen Nachteile, Risiken und
Unwägbarkeiten! Ich werde mich erneut mit der Daseinsberechtigung meines Benziners
beschäftigen, wenn es in ausreichender Menge Fahrzeuge mit Brennstoffzellen auf dem Markt gibt!
Das Elektroauto ist in meinen Augen nichts weiter als ein politisch gewollter Rohrkrepierer, gefördert
ohne Sinn und Verstand und ohne die damit einhergehenden Probleme und Konsequenzen auch nur
im Ansatz erkannt, geschweige denn verstanden zu haben!
Ich sehe das Ganze zu pessimistisch?
Man bekommt ja dafür auch modernste Technik? Aber natürlich! Wenn man bereit ist, eine sechsstellige Summe in einen fahrbaren Untersatz zu investieren, ist mit Sicherheit fast alles möglich. Nur wird sich Otto Normalverbraucher doch wohl eher mit den durchschnittlichen „Rollstühlen“ und „Einkaufswagen“ abgeben müssen! Allein schon wegen der enormen Kosten für ein E-Auto! Aus Freude am Fahren ist dann wohl nicht mehr, wenn man mit so einer hässlichen Blechdose durch die Gegend fährt... Aber gut, das ist meine persönliche Ansicht; ich stamme nun einmal aus einer Generation, bei der die Formgebung und der CW- Wert eines Autos noch eine Rolle spielten.
Ich käme jedenfalls nie auf den Gedanken, mich in so eine optisch völlig verkorkste Brotdose zu setzen!
Weißt Du, ich habe so eine gewisse Vorstellung von Ästhetik; übrigens auch bei Autos. Und diese – äh – Fahrdingsbums lösen bei mir – je nach psychischem Zustand – entweder einen Lachkrampf oder einen Brechreiz aus. Ich persönlich finde diese Dinger noch hässlicher als einen Trabant. Wer nur wenige Kilometer zur Arbeit hat, oder dass „Fahrzeug“ als eine Art kleinen Einkaufkorb begreift; meinetwegen. Wenn man aber so wir täglich zwischen 240 und 300 Kilometer fährt, ist so etwas – auch wenn man jünger ist – schlichtweg eine Zumutung!
Zurück zum Thema.
Unter dem Deckmantel des Umweltschutzes sorgen wir dafür, dass in den eingangs genannten
Ländern eine unvorstellbare Umweltkatastrophe ihren Lauf nimmt und die Landbevölkerung enteignet wird!
Hauptsache in Deutschland können „saubere“ Batterien verkauft werden! Und das mit dem
Ziel, das Weltklima zu retten! In meinen Augen ist so etwas purer Zynismus gepaart mit einer
verlogenen Pseudomoral!
Deutschland der Klimaretter?
Natürlich muss man was für den Umweltschutz tun. Auch in Deutschland. Aber man sollte dabei nicht so ganz aus den Augen verlieren, dass Deutschland auch bei einer nennenswerten Reduzierung des CO2-Ausstoßes das Weltklima nicht verändern wird! Das Weltklima wird weder durch die deutsche Automobilindustrie, noch durch verträumte, deutsche Phantasten aus den üblichen, etablierten Parteien gerettet! Ich würde hier auch nicht auf das „Lemming- Prinzip“ setzen und hoffen: Wenn wir Deutsche erst einmal damit anfangen mit dem aktiven Umweltschutz, dann werden alle Staaten der Erde uns folgen wollen. Nein! Das werden sie nicht! Weil jedes Land seine eigenen Interessen verfolgt und nur vor Kameraobjektiven und Mikrofonen dem Umweltgedanken huldigt, als gäbe es fürs eigene Land derzeit kein wichtigeres Thema! Zu glauben das Deutschland ausgerechnet bei diesem Thema eine Vorreiterrolle spielen wird, und der Rest der Welt gebannt auf unser Land schauen wird, ist nicht nur äußerst infantil, sondern zeugt auch von einer stark ausgeprägten Naivität! Beispiele gefällig?
Ausstieg aus der Kernkraft: Interessierte niemanden! Ausstieg aus der Kohle: Interessiert auch
niemanden. Im Gegenteil, es werden im Ausland fleißig neue Kohlkraftwerke und Atommeiler
gebaut.
Deutschland als Mahner und Vorreiter? Lachhaft und völlige Selbstüberschätzung! Wir sind
in nichts, aber auch überhaupt nichts mehr Vorreiter: Weder in Wissenschaft, noch in Technik, von
einigen wenigen Leuchtpünktchen in der großen Dunkelheit abgesehen. Wir sind allenfalls
erwähnenswert auf dem Gebiet des humanistischen Gedankenguts und der klassischen Musik. Beides grandiose Schöpfungen, aber bei den anstehenden Problemen nicht wirklich hilfreich.
Aber zurück zu unserer selbsternannten Vorreiterrolle beim Umweltschutz: Zur Erinnerung: Stand 2018 ist Deutschland bei den CO2- Emissionen auf Rang 6 und hat somit einen
globalen Anteil an den CO2- Emissionen von sage und schreibe 2 Prozent! Nein, ich habe mich nicht
verschrieben: ZWEI Prozent! Also bitte einmal die Kirche im Dorf lassen! Selbst wenn wir mit
sofortiger Wirkung jeglichen CO2- Ausstoß unterbinden und auch den Kühen den Arsch zukleben, wird sich am Weltklima überhaupt nichts Messbares ändern und nicht ein einziger Eisbär zusätzlich überleben!
So ganz am Rande erwähnt: An der enormen Feinstaubbelastung durch den Reifenabrieb wird sich
übrigens auch durch das E- Auto absolut nichts ändern! Und im Gegensatz zu CO2 geht man heute
davon aus, dass Feinstaub krebserregend ist. Vielleicht sollte man die Prioritäten da noch einmal
überdenken? Wäre das nicht ein interessantes Thema für eine Promotion, Annalenchen?
Doch einen guten Zweck und damit etwas Messbares, hat das Elektroauto ganz sicher: Es dient der
staatlich geförderten Auftragskreierung und Gewinnabschöpfung für eine Reihe von Unternehmen
der Batterie- und Automobilindustrie sowie einem Teil deren Zuliefer- und Kielwasserbetriebe! Wie
so oft tun damit unsere Politiker dem wahren Souverän in Deutschland - den Großunternehmen -
„etwas Gutes“. Ist ja schließlich eine arg gebeutelte, systemrelevante Branche! Denk nur,
wieviel Millionen die Autohersteller durch Klagen in den USA verloren haben, und wieviel
Strafzahlungen sie wegen ein paar klitzekleinen Unwahrheiten leisten mussten! Fast hätte das
Management sogar Abstriche bei den Erfolgsprämien hinnehmen müssen, wenn wir nicht so
verantwortungsvoll gewesen wären, den armen Leuten hilfreich unter die Arme zu greifen! Wie?
Nun, indem z.B. Sammelklagen in Deutschland gegen die Automobilhersteller nicht zugelassen wurden! Unseren Politikern sei Dank! Und schließlich dient das alles ja auch dem Erhalt von Arbeitsplätzen! Ganz zu schweigen von den tausenden von neuen Arbeitsplätzen, die sich durch die neue Technologie ergeben werden! Äh, wieviel Arbeitsplätze entstehen doch gleich in einem nahezu vollautomatisiertem Batteriewerk?
Zurück zu unserem Klimaretter E-Auto!
Der Hype und die Zukunft:
Und wenn dann der Hype ums Elektroauto so langsam nachlässt, die ersten Lithium- Batterien in Tiefgaragen und auf Parkplätzen abgefackelt sind, wenn die ersten, stolzen Besitzer eines Elektroautos ein Buch darüber schreiben können, wie es ist, während der Fahrt nicht nur heiße Füße sondern eine ebensolches Hinterteil durch einen Batteriebrand zu bekommen, wie sinnlos es ist, selbst mit einem 12 Kilo- Löschgerät die fackelnde Pracht retten zu wollen, und wie teuer es dann sein kann, den übriggebliebenen Schrotthaufen als Sondermüll entsorgen zu lassen, dann wird vielleicht die nächste Kuh – dann möglicherweise mit der Aufschrift „Wasserstoff- Auto“ - durchs Dorf getrieben und als DIE perfekte Lösung unserer Verkehrs- und Umweltprobleme propagiert!
Ach ja, ich vergaß: Wasserstoff ist in der Herstellung ja zu teuer, weil dabei viel Strom verbraucht wird, ganz im Gegensatz zum Elektroauto, unserem Zukunfts- und Klimaretter! Nein, ich verstehe es auch nicht.
Zumindest können wir zurecht behaupten, dass wir wenigstens etwas getan haben, (auch wenn es
völliger Blödsinn war) und haben daher ein gutes Umwelt- Gewissen (auch wenn wir damit ganze
Landstriche vergiften). Wo ist schon Argentinien? Und was zum Teufel will man in Chile? HIER leben
wir! Und Hauptsache uns – und unserer Industrie! – geht es gut! Und wir können überall herumtönen,
welche Vorreiterrolle wir umweltbewussten Deutschen wieder einmal eingenommen haben! Unsere Kinder werden es uns danken! Warum nur fallen mir jetzt in diesem Zusammenhang die Schildbürger ein?
Nochmals, ich habe weder etwas gegen E-Autos, noch gegen neue Technologien! Ich bin ja selber ein Technik- Nerd. Ich habe aber etwas gegen unausgegorene Technologien, die von irgendwelchen Spinnern als die einzige, heilsbringende Technik angesehen und vehement gegen alle Mahner und Kritiker verteidigt werden, als sei diese Anekdote der Technologiegeschichte tatsächlich alternativlos! Möglicherweise gibt es speziell in der Akkutechnologie in den kommenden Jahren gravierende Fortschritte. Das mag ich nicht bezweifeln. Aber im Moment setzen alle auf ein teures, totes Pferd wie die Kernreaktor- Technologie. Und denkt daran: Hier sind selbst nach bald 100 Jahren die Probleme nicht einmal ansatzweise im Promillebereich gelöst! Ich weiß, das kommt ja alles noch; in ferner Zukunft! Wenn sich die überlebenden Ameisen und Schaben dem Problem annehmen werden… 😉
Zusammenfassung:
Ich bin sicher kein Schwarzseher (darf man das heute überhaupt noch sagen, oder breche ich jetzt damit eine Rassismus Debatte vom Zaun?)! Ganz sicher wird sich in den kommenden Jahren auf dem Gebiet der Elektromobilität viel tun! Die Preise der Fahrzeuge und Akkus werden vielleicht sinken, wenn es neue Herstellungsmethoden oder neue Stromspeicher-Technologien geben wird. Und sicher wird auch die Anzahl der Stromzapfsäulen steigen- und viele davon werden vielleicht sogar die überwiegende Zeit funktionieren. Ich gebe immer nur zu bedenken, dass es keinerlei Langzeiterfahrungen mit dieser Technologie gibt, die Politik wie schon gesagt aber alles wie ein krankes Pferd auf die E- Mobilität setzt- wie immer mit der alles wegwischenden Bemerkung der Alternativlosigkeit. Und ich gebe zu bedenken, dass ein Politiker weder ein Elektroingenieur, noch ein Kaufmann ist, und daher Entscheidungen aus politischen Gründen trifft, die nicht zwingend rationalen Überlegungen entsprechen. Wobei man dann - dafür gibt es dutzende, belegbare Beispiele - den Sinn und den Verstand solcher Entscheidungen durchaus in Zweifel ziehen darf! Anstatt wie hier geschehen, Milliarden in einen Austausch des Antriebsaggregats zu investieren, unter Beibehaltung der Verkehrsstrukturen, wäre es m.E. sinnvoller gewesen, an einem völlig neuen Mobilitätskonzept für Deutschland zu arbeiten! Durch Elektroautos werden weder die Straßen leerer, noch die Staus geringer, noch verringert sich der durch die Reifen entstehende, krebserregende Abrieb in irgendeiner Weise! Im Gegenteil! Noch mehr Fahrzeuge, noch mehr Feinstaub! Leute, schaltet doch einfach einmal das Gehirn ein, bevor ihr wie die kleinen Kinder einer inneren Eingebung folgend plötzlich irgendwelche hirnverbrannten Entscheidungen trefft, die den Bürger ein Schweinegeld kosten, die Taschen der Industrie füllen, die Gesellschaft aber kein Jota weiter nach vorne bringen! Es tut mir leid dies sagen zu müssen, aber meiner Ansicht nach werden wir regiert von einem Haufen infantiler, hirnloser und industriehöriger Politiker! Die falschen Personen, am falschen Platz, mit den falschen Aufgaben betraut. Wieso fällt mir an dieser Stelle sofort wieder Andy Scheuer ein? >Seufz<
Nachtrag:
Der Text ist – Du wirst es sicher bemerkt haben – in den Jahren 2021 / 2022 entstanden. Er basiert auf den zu dieser Zeit greifbaren Daten und Fakten. Wie im letzten Absatz geschrieben, mag sich in den letzten Monaten einiges an diesen Daten und Fakten verändert haben; in die eine- oder auch in die andere Richtung. Ich habe das Thema nicht weiterverfolgt, da für mich 2022 klar war, dass ich mir unter den nach wie vor geltenden Bedingungen nie ein E-Auto kaufen werde. Wie gesagt, vielleicht sind in den letzten Monaten Akkus billiger geworden, oder es ist tatsächlich einem Unternehmen gelungen, Akkumulatoren aus Kartoffelchips biologisch abbaubar herzustellen. Ich weiß es nicht – und es interessiert mich auch nicht mehr, weil ich mir meine Meinung zu dem Thema gebildet habe!
Du hast tatsächlich bis hierhin gelesen? Wow! Gratuliere!